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Kultur: Helene Weigel: Film- und Fernsehaufnahmen Zum 100. Geburtstag - Literaturforum im Brecht-Haus

Theater ist ein flüchtiges Ereignis. Das macht jede Aufführung unverwechselbar, behindert aber den Nachruhm ihrer Akteure: Wie gut oder schlecht ein Schauspieler war, kann man später kaum mehr feststellen.

Theater ist ein flüchtiges Ereignis. Das macht jede Aufführung unverwechselbar, behindert aber den Nachruhm ihrer Akteure: Wie gut oder schlecht ein Schauspieler war, kann man später kaum mehr feststellen. Gut, wenn es dann wenigstens ein paar Film- oder Fernsehaufnahmen gibt. Zum 100. Geburtstag von Helene Weigel hat das Literaturforum im Brecht-Haus in der Chausseestraße einige Aufzeichnungen mit der großen Mimim zusammengetragen: Los geht es am Montag mit der Fernsehfassung von Brechts "Die Gewehre der Frau Carrar", die Egon Monk 1953 auf der Basis der Inszenierung des Berliner Ensembles einrichtete. Dazu läuft ein 1973, also posthum, entstandenes Weigel-Portrait des DDR-Fernsehens. In ihrer Paraderolle erleben kann man die Schauspielerin am Dienstag in der Adaption von "Mutter Courage und ihre Kinder", die Peter Palitzsch und Manfred Wekwerth 1960 nach langen Querelen schufen - ein Film, der als "photographiertes Theater" ebenso geschmäht wie gelobt wurde, aber einen kreativen Umgang mit Cinemascope zeigt. Als Kinder der Courage agieren Angelika Hurwicz, Ekkehard Schall sowie Heinz Schubert, bevor er "Ekel Alfred" wurde. Ein Porträt des Süddeutschen Rundfunks, das 1967 während eines BE-Gastspiels in Frankfurt am Main entstand, sowie zwei Filmraritäten, bei denen die Weigel als Sprecherin des Kommentars brillierte, sind am Mittwoch zu sehen. Ein neues Porträt folgt am kommenden Donnerstag, mit der 1968 von Manfred Karge und Matthias Langhoff aufgenommenen DDR-TV-Adaption von "Die Gesichte der Simone Machard". Beschlossen wird die Reihe mit der Weigel in einer weiteren ihrer legendären Rollen: als "Die Mutter", in der noch von Brecht geschaffenen Inszenierung, die 1958 auf Film gebannt wurde (nächsten Freitag).

Jan Gympel

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