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Holocaust: Gedenkstätte für IG-Farben-Opfer in Frankfurt

Auf dem Frankfurter Universitäts-Campus Westend - dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der IG-Farben - soll eine Gedenkstätte für die Opfer des Chemiekonzerns während der NS-Zeit entstehen.

Frankfurt/Main - Der "Ort des Gedenkens und der Information" wird nach Norbert Wollheim (1913-1998) benannt. Wollheim hatte als einer der ersten in einem Musterprozess vor einem deutschen Gericht von den IG Farben eine Entschädigung für seine in Auschwitz-Monowitz geleistete Zwangsarbeit erstritten.

Im Park vor dem von Hans Poelzig erbauten Haus sollen Fotos von Opfern ausgestellt werden. Daneben sieht der Entwurf einen Informations- und Gedenkpavillon zur Geschichte des von den IG Farben in Auschwitz betriebenen Konzentrationslagers Buna-Monowitz vor. Der Entwurf stammt von Heiner Blum, Professor an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung. Geplant ist zudem ein internationales Forschungsprojekt zur Geschichte der IG Farben und der Entschädigung der Opfer. Dabei sollen auch Interviews von Überlebenden dokumentiert werden.

Wollheim war im Frühjahr 1943 gemeinsam mit seiner Frau und seinem zweijährigen Sohn nach Auschwitz deportiert worden. Dort wurde seine Familie mit dem Gas ermordet, das von einem mit der IG Farben verbundenen Unternehmen hergestellt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Zentralrats der Juden in Deutschland. 1951 wanderte er in die USA aus, wo er 1998 in New York starb. (tso/dpa)

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