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"Idomeneo"-Absetzung: Filmemacher Milos Forman verärgert

Der Filmemacher Milos Forman hat die Absetzung der Mozart-Oper "Idomeneo" an der Deutschen Oper Berlin kritisiert. Der Verzicht auf das Stück sei nicht nur lächerlich, sondern gefährlich.

Frankfurt/Main - Die Inszenierung habe schließlich nicht zur Gewalt aufgerufen, sagte der Regisseur der Mozart-Verfilmung "Amadeus" der "Frankfurter Rundschau". "Sie sagte doch nicht: Geht auf die Straße und bringt Muslime um, oder?", sagte Forman.

Der heute 74-Jährige brachte im Lauf seiner Karriere Welterfolge wie "Hair" und "Einer flog über das Kuckucksnest" in die Kinos. Der Regisseur, der Mozart als ungezwungenen Quergeist auf der Leinwand zeigte, verwahrte sich gegen die Beschneidung künstlerischer Freiheiten. "Wenn wir einmal damit anfangen, uns vor den Extremen zu fürchten, tragen wir am Ende alle Mao Tse-Tungs Tunika", sagte Forman.

Die Oper unter der Regie von Hans Neuenfels war wegen Sicherheitsbedenken abgesetzt worden. In Neuenfels' Schlussszene trägt Idomeneo die abgetrennten Köpfe von Poseidon, Jesus, Buddha und Mohammed auf die Bühne. (tso/ddp)

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