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Intervention: Libyen: Walser lobt deutsche Enthaltung

Schriftsteller Martin Walser spricht sich für die Haltung der Bundesregierung aus. Mit dieser Meinung steht er unter anderen Schriftstellern eher alleine da.

Der Schriftsteller Martin Walser hat Angela Merkel für die deutsche Enthaltung bei der Libyen-Resolution im UN-Sicherheitsrat gelobt. Er bewundere die Kanzlerin, dass sie Deutschland „aus diesem Abenteuer heraushält“. Aus dem Afghanistan-Krieg habe man gelernt, „was dabei herauskommt, wenn man sich auf Kriegsabenteuer einlässt“, sagte Walser, der heute 84 wird. Die deutsche Zurückhaltung in Libyen verglich er mit dem Nein zum Irak-Krieg von Gerhard Schröder: „Das war seine historische Leistung.“ Dagegen wirft der Schriftsteller Ralph Giordano (88) der Bundesregierung „fatale Beschwichtigungspolitik“ vor. „Die Lehre aus meinen Lebenserfahrungen: Früher eingreifen, die Despoten nicht so lange ungeschoren lassen! Hitler bleibt das Lehrbeispiel dafür, welche Folgen die Verzögerung hat“, sagte Giordano, der als Jude verfolgt wurde. Auch Peter Schneider und Hans Christoph Buch begrüßten wie berichtet die Intervention, ebenso Klaus Staeck, Präsident der Berliner Akademie der Künste. dpa/Tsp

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