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INTERVIEW: „Wo geht er hin? Was hat er vor?“

Bourne ist eine extrem konzentrierte und zielorientierte Figur. Ist es schwer, diese Konzentration zu spielen?

Bourne ist eine extrem konzentrierte und zielorientierte Figur. Ist es schwer, diese Konzentration zu spielen?

Konzentration ist etwas, dass ich auch aus meiner Arbeit kenne, aber natürlich nicht in dieser fast schon animalischen, instinktiven Art wie bei Bourne. Konzentration zu spielen ist noch leichter, da niemand sieht, was man wirklich in diesem Moment denkt. Man kann mit Schweigen und einem klaren Blick konzentriert wirkt, obwohl man an etwas anderes denkt.

Von Film zu Film ist der schweigsame Bourne immer schweigsamer geworden.

Viele Szenen, in denen er wirklich etwas sagt, was über Anweisungen oder reine Informationen hinausgeht, hatte er in keinem der drei Filme. Wir haben versucht, noch etwas unterzubringen, weil es das Erzählen der Geschichte leichter macht, aber das hat nicht funktioniert und immer nur albern gewirkt. Er hat ja niemanden, dem er etwas über sich oder über seine Ziele mitteilen müsste. Seine Verfolger und Gegner geben alle Informationen: „Wo geht er hin? Was hat er vor? Jetzt ist er da, er will wahrscheinlich dorthin!“ Dann sieht man mich irgendwo langlaufen.

Ein weiteres Bourne-Markenzeichen sind Kampfszenen auf engstem Raum – in Duschen, Zimmern, Treppenhäusern.

Ja, und als nächstes – falls es ein nächstes Mal geben sollte – werden wir ihn in einer Flugzeugtoilette kämpfen lassen. (lacht)

Falls es ein nächstes Mal gibt?

Die Geschichte hat ein Ende mit diesem Film. Bourne hat seine Identität verloren und in diesem Film findet er sie wieder. Abgesehen von dieser Suche steckt nicht so wahnsinnig viel in diesem Charakter, so dass sich eine Bond-ähnliche Serie nicht anbietet. Vielleicht würde ich in fünf oder zehn Jahren noch einen Bourne-Film machen, wenn Paul Greengrass wieder hinter der Kamera steht.

Die Filmindustrie denkt da praktischer. Es wär nicht verwunderlich, wenn Bourne in Serie ginge.

Sollte das passieren, und jemand anderes übernimmt die Rolle, dann hoffe ich, dass die Leute sagen werden, Damon war der Sean Connery der Bournes. AlSo

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