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Jazz-Fachmann der DDR: Werner Sellhorn ist tot

Der Musikwissenschaftler starb im Alter von 79 Jahren in Berlin, wie seine Plattenfirma Buschfunk mitteilte. Werner "Josh" Sellhorn gehörte seit den sechziger Jahren zu den bekanntesten Konzertveranstaltern in Ostdeutschland.

Sellhorn stellte sich früh gegen die SED-Parteilinie, die Jazz als Ausdruck amerikanischer Kultur ablehnte. Für Sellhorn war Jazz die Musik der Unterdrückten. Er galt als einer der Pioniere des Jazz in der DDR und war an der Gründung zahlreicher Jazzclubs beteiligt.

Er arbeitete als Dozent sowie als Lektor beim Eulenspiegel Verlag. 1963 gründete Sellhorn im Auftrag des Verlags die Reihen "Jazz Lyrik" und "Jazz Lyrik Prosa", die in vielen DDR- Städten gastierten. Zu den Solisten gehörten die Sängerin Ruth Hohmann und die Schauspielerin Angelika Domröse.

Der in Hamburg geborene Sellhorn war auch als Moderator und Manager von Jazzgruppen tätig. Zudem hielt er Vorträge zur Jazz Musik in der ganzen DDR. Bis zuletzt gab er CDs heraus und veranstaltete Konzerte mit Musikern wie Ulrich Gumpert, Günter Sommer und Ernst-Ludwig Petrowsky. Zuletzt moderierte Sellhorn im Februar in der Komischen Oper in Berlin. (sh/dpa)

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