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Szene aus Carl Heinrich Grauns Oper „Silla“.

© Birgit Gufler

Kammeroper Schloss Rheinsberg: Osterfestspiele am Musenhof

Ein Gipfeltreffen von gleich Countertenören in der Oper „Silla“ gehört zu den Höhepunkten im Programm der Kammeroper Schloss Rheinsberg.

Unter blühenden Bäumen durch den Rheinsberger Schlosspark wandeln, über die barocken Gartenterrassen zum historischen Heckentheater, vorbei am eleganten Tempelchen bis zur Egeriagrotte und vielleicht sogar noch darüber hinaus, den Hügel hinauf zum Obelisken, von dem aus man den ganzen Grienericksee überblickt…

Fans des Schlösschens im lieblichen Ruppiner Land, wo Kronprinz Friedrich darauf wartete, ein Großer werden zu können, und sein Bruder Heinrich später einen veritablen Musenhof unterhielt, können sich mit solchen Gedankenspielen über die trüben Berliner Wintermonate retten.

Und weil Georg Quander das weiß, der Intendant der Kammeroper Schloss Rheinsberg, will er die Hauptstädter jetzt schon dazu zu verleiten, Tickets zu kaufen für das Kulturprogramm von Gründonnerstag bis Ostermontag. Da gibt es eine Aufführung des „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi in der St. Laurentius-Kirche, Schauspieler Christian Berkel wird bei einer musikalisch-literarischen Matinee Friedrichs in Rheinsberg verfasstes staatspolitisches Manifest „Anti-Macchiavell“ lesen, in einer Produktion für Puppen- und Schauspieler wird „Britannicus“ zu erleben sein, Jean Racines 1669 uraufgeführtes Drama um den römischen Kaiser Nero.

Hauptattraktion der Osterfestspiele aber soll eine Opernproduktion im Schlosstheater sein: Auf ein Libretto seines Königs schrieb der Berliner Hofkomponist Carl Heinrich Graun 1753 seinen „Silla“. Georg Quander selbst hat das Werk 2022 bei den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik inszeniert, jetzt kommt die Koproduktion nach Rheinsberg, als vokales Gipfeltreffen von gleich vier Countertenören.

Unter Leitung von Alessandro de Marchi spielt das Orchester der Innsbrucker Festwochen. Außerdem gibt es thematische Führungen durch das Schloss und einen gemeinsamen Osterspaziergang durch den Lustgarten. Wer mag, hat dabei die passenden Verse aus Goethes „Faust“ auf den Lippen: „Zufrieden jauchzet Groß und Klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“ F. H.

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