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KARAJANS Klassiker (4): Glühende Liebe

Das ist genau die Art von Aufnahme, mit der Herbert von Karajan seine Kunst nicht dokumentiert haben wollte. 1970 hat er Beethovens „Fidelio“ im Studio so perfekt eingespielt, wie es seinem Geschmack entsprach.

Das ist genau die Art von Aufnahme, mit der Herbert von Karajan seine Kunst nicht dokumentiert haben wollte. 1970 hat er Beethovens „Fidelio“ im Studio so perfekt eingespielt, wie es seinem Geschmack entsprach. Was die Deutsche Grammophon jetzt als Radiomitschnitt veröffentlicht, fängt dagegen die Realität konkreten Musiktheatermachens unter Live-Bedingungen ein: In Karajans eigener Inszenierung kommt am 25. Mai 1962 „Fidelio“ an der Wiener Staatsoper heraus, und es wird ein großer, erinnerungswürdiger Abend, an dem zwar so manches klappert und wackelt und durchaus auch einige Nervosität spürbar wird, der aber gerade deshalb vom ersten bis zur letzten Takt durchglüht ist von echtem Premierenfieber.

Mit einer Spitzenbesetzung – mit Christa Ludwig als Leonore, Jon Vickers als Florestan, Walter Berry und Gundula Janowitz – gelingt es dem Moment-Magier Karajan, die Rettungsoper zur zeitlos gültigen, tief bewegenden Geschichte von wahrer Menschenliebe und kettensprengender Treue zu machen. Auf mindestens 300 Jahre schätzte Karajan seinen eigenen Nachruhm. Dank Aufnahmen wie dieser muss dies kein vermessener Wunsch bleiben. Frederik Hanssen

Beethoven, „Fidelio“, 1962 (DG)

Am 5. April 1908 wurde in Salzburg

Herbert von Karajan geboren.

Bis zu seinem 100. Geburtstag empfehlen wir täglich: das Schönste aus

seinen 690 erhältlichen Aufnahmen

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