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Kein Dialog: Weiter Streit um Hessischen Kulturpreis

Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek, sieht durch die Vorgänge um den Preis den interreligiösen Dialog "mit Füßen getreten".

„Sehr geehrter Herr Koch, ich hoffe, dass Sie sich wenigstens schämen. Mit freundlichen Grüßen aus dem katholischen Köln, Navid Kermani.“ So endet die Schilderung der Aberkennung des Hessischen Staatspreises, die der Publizist Navid Kermani am Freitag in der „FAZ“ lieferte. Er habe von der Aberkennung zuerst aus Medienanfragen erfahren. Die hessische Landesregierung weist prompt den Vorwurf zurück, Kermani verspätet informiert zu haben.

Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek, sieht durch die Vorgänge um den Preis den interreligiösen Dialog „mit Füßen getreten“. Die Reaktion Lehmanns und Steinackers sei „schlicht und ergreifend unreif und kindisch“, sagte Mazyek dem Tagesspiegel. „Was wäre wohl, wenn ein Muslim es ablehnen würde, mit einem Kirchenvertreter zusammen aufzutreten, nur weil der den Propheten Muhammad theologisch ablehnt? Das würde keiner verstehen – zu Recht“, sagte Mazyek. „Teile der Elite in unserem Land“ hätten „ein obskures Verständnis von Dialog“: „Man nehme zwei unterschiedliche Meinungen und sperre sie so lange in ein Gesprächsverlies ein, bis sie ermüdet und ermattet zu einer Meinung geworden sind.“ So funktioniere aber kein belebender, konstruktiv-kritischer Dialog. ade

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