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DER FILM Tipp…: …von Kai Müller

Ein junger Mann sitzt am Strand des Schwarzen Meers und wartet auf die Rückkehr seines Vaters. Er sei mit dem Boot hinausgefahren, heißt es.

Ein junger Mann sitzt am Strand des Schwarzen Meers und wartet auf die Rückkehr seines Vaters. Er sei mit dem Boot hinausgefahren, heißt es. Fischen. Der Mann wartet. Abspann. Was fehlt, ist die Versöhnungsszene in Fatih Akins bezaubernd rhapsodischen, zwischen Deutschland und der Türkei pendelndem Auf der anderen Seite. Auch das Meer hat eine andere Seite, und man ahnt, dass der Türke, der als Mörder einer Prostituierten in Deutschland eingesessen hat und von seinem Akademiker-Sohn verstoßen wurde, nicht zum Fischen hinausgefahren ist. Streng und schroff setzt Akin diesen Episodenfilm zusammen, aus tragischen Zufällen, schicksalhaften Verkettungen, Missverständnissen, Hass und Liebe. Er ist ein begnadeter Erzähler. Mit „Gegen die Wand“ hat er nur den Weg frei geräumt.

(Noch in neun Berliner Kinos)

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