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Filmfestival: Startschuss für die Hofer Filmtage

Einmal im Jahr wird die oberfränkische Stadt Hof mit knapp 50.000 Einwohnern von der internationalen Filmbranche heimgesucht. Die Hofer Filmtage sind vor allem wegen ihrer Überschaubarkeit und der intimen Kleinstadt-Atmosphäre in der Filmszene beliebt. In diesem Jahr wird das Festival vor allem von deutschen Produktionen dominiert.

Im Mittelpunkt des Interesses der 42. Internationalen Hofer Filmtage stehen zwei einfühlsame und hochkarätig besetzte Familiendramen, beide von Frauen inszeniert. Eröffnet wird das renommierte Festival mit "Im Winter ein Jahr" der Oscar-Preisträgerin und langjährigen Filmtage-Mitarbeiterin Caroline Link. Josef Bierbichler, Karoline Herfurth und Corinna Harfouch spielen die Hauptrollen. Bierbichler verkörpert auch die Titelfigur in "Der Architekt", dem Regiedebüt der Schauspielerin Ina Weisse.

Insgesamt werden bis zum Sonntag (26. Oktober) rund 100 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme in den acht Sälen des Hofer Cinocenters gezeigt. Ein Großteil handelt nach Angaben von Festivalleiter Heinz Badewitz vom Ernst des Lebens, dem Nahen des Todes und der Auseinandersetzung mit dem Dasein. Die Retrospektive ist in diesem Jahr der amerikanischen Regisseurin Allison Anders gewidmet, die 1992 mit "Gas, Food Lodging" bekannt wurde.

Stark vertreten: Der deutsche Film

Zu den neuen deutschen Produktionen zählen auch Michael Kliers Film "Alter und Schönheit", Christian Petzolds "Jerichow" und Hans Christoph Blumenbergs "Warten auf Angelina". Moritz Gerber präsentiert seinen "Tag am Meer". Nach seinem viel beachteten Debüt "Ping Pong", das auch in Cannes zu sehen war,  bringt Matthias Luthardt mit "Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf" seine zweite Regiearbeit nach Hof.

Erstmals wird der Münchner Regisseur Michael Verhoeven ("Die Weiße Rose") in Hof zu Gast sein. Er präsentiert seinen Dokumentarfilm "Menschliches Versagen" über die sogenannte Arisierung von jüdischem Eigentum und Vermögen während des Faschismus.

Preisgekrönt in Hof: Schlingensief, Wenders, Kluge, Lohmeier

Unter den 20 Dokumentarfilmen hebt Festival-Chef Badewitz "Flieger" von Herbert Brödl und "Das Verschwinden der Zeit" von Ina Borrmann hervor. Ferner stehen "Christoph Schlingensief - Die Piloten" von Cordula Kablitz-Post, das Porträt "Achternbusch" von Andi Niesser, das Selbstporträt des Österreichers Marco Doringer mit dem Titel "Mein halbes Leben" sowie "Der entsorgte Vater" von Douglas Wolfsperger auf dem Programm.

Am Donnerstag werden der mit 10. 000 Euro dotierte Förderpreis Deutscher Film und der Filmpreis der Stadt Hof vergeben. Zu den bisherigen Trägern der symbolischen Auszeichnung gehören unter anderem Wim Wenders, Werner Herzog, Christoph Schlingensief, Alexander Kluge und zuletzt der Schauspieler Peter Lohmeier. Zum 25. Mal wird am Samstag ein Nachwuchstalent mit dem Eastman Förderpreis ausgezeichnet. (yr/dpa)

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