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Iranian film director Jafar Panahi smiles, following his release on bail, at his home in Tehran May 25, 2010. REUTERS/Stringer/File Photo

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Tagesspiegel Plus

Proteste in Irans Kulturszene: Der inhaftierte Regisseur Jafar Panahi ist wieder frei

Jafar Panahi hat seit Wochen auf seine Entlassung gewartet. Mit einem Hungerstreik versuchte er die Regierung unter Druck zu setzen. Nun gab das Regime klein bei.

Von Andreas Busche

Am 10. Februar 2011 blieb ein Stuhl bei der Eröffnungsgala im Berlinale Palast öffentlichkeitswirksam leer. Er war für den Jury-Präsidenten Jafar Panahi bestimmt; fünf Jahre zuvor hatte der iranische Regisseur in Berlin für seinen Film „Offside“ über eine Gruppe Mädchen, die mit allen Tricks versuchen, an den Ordnungshütern vorbei in ein Fußballstadion zu gelangen, den Großen Preis der Jury erhalten. Panahi jedoch durfte nach seiner Verurteilung zu sechs Jahren Gefängnis wegen angeblicher „Propaganda gegen das Regime“ nicht ausreisen – obwohl das Urteil von 2010 nicht vollstreckt wurde. Internationale Proteste halfen nichts. Das Symbol des leeren Stuhls musste in den folgenden Jahren immer wieder bemüht werden, als Ausdruck des Umgangs des iranischen Regimes mit seinen kritischen Künstlerinnen und Künstlern.

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