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© dpa

Sundance Festival: Stars bibbern für die Filmkunst

Robert Redfords Sundance Festival lockt zahlreiche Regie-Neulinge in das verschneite Utah. Unbequem wollen sie sein, schwierig und nicht nett - und nebenbei hoffen sie auf den Sprung ins große Filmgeschäft.

Sonnenverwöhnte Hollywoodstars und Filmschaffende aus aller Welt haben es Robert Redford zu verdanken, wenn sie derzeit bei Minus zehn Grad Celsius in dem verschneiten Wintersportort Park City in Utah frieren.

"Wir wollten das unbequemste Filmfestival überhaupt auf die Beine stellen", erinnerte sich der 71-jährige Redford unlängst über die Anfänge seines Sundance Festivals in den achtziger Jahren. "Nur um schwierig zu sein" hätten sie die Veranstaltung damals "mitten in den Winter" und in das ehemalige Silberminen-Städtchen Park City gelegt, sagte Redford der Zeitung "Desert Morning News".

Gestern abend nun eröffnete Redford das älteste und größte Festival des unabhängigen Films. Vor der Premiere des Films "Brügge sehen ... und sterben?" pries der Hollywoodstar Künstler als "die wahren Vermittler von Veränderung". Er habe es satt, dass Politiker stets Veränderung versprechen.

Auch Deutschland mit Filmen an Bord

Knapp 50.000 Besucher werden sich zehn Tage lang in das eisige Vergnügen stürzen. "Weniger Hollywood", verspricht Redford, und Filme, die nicht immer "auf Nummer sicher gehen und nett" sind. 121 Spielfilme aus 24 Ländern stehen auf dem Programm, 58 davon sind das Erstlingswerk von Regie-Neulingen.

Mit der schwarzhumorigen Kriminalkomödie "Brügge sehen ... und sterben?" gab der irische Dramatiker Martin McDonagh sein Spielfilmdebüt. Der Star des Films, Colin Farrell, war zur Premiere in den verschneiten Ort gereist. Bruce Willis, Tom Hanks, Sienna Miller, Ben Kingsley und Charlize Theron und viele andere Stars stellen ebenfalls ihre "Indie"-Produktionen vor.

Neben zahlreichen Uraufführungen treten in den nächsten zehn Tagen in vier Kategorien jeweils 16 Filme im Wettbewerb gegeneinander an. Auch Deutschland ist mit mehreren Produktionen vor Ort. In der Spielfilmsparte "World Cinema" für ausländische Filme wetteifern unter anderem Regisseur Veit Helmer mit der skurrilen Liebeskomödie "Absurdistan" und Dennis Gansel mit dem Drama "Die Welle" über ein pädagogisches Experiment mit verheerenden Folgen.

Sprungbrett ins große Geschäft

In der Wettbewerbssparte "World Cinema"-Dokumentarfilme geht Alexandra Westmeier mit dem Streifen "Allein in vier Wänden" über ein Jugendgefängnis im ländlichen Russland ins Rennen.

Seit der Entdeckung des damals völlig unbekannten Steven Soderbergh in Park City mit seinem Low-Budget-Streifen "Sex, Lügen und Video", der 1989 zum Kassenknüller wurde, gilt das Festival als Sprungbrett für Filmschaffende. So wurde die 2006 gefeierte Sundance-Komödie "Little Miss Sunshine" im vergangenen Jahr mit zwei Oscars ausgezeichnet. (ut/dpa)

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