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Die Kundgebung "Aufstehen für Kultur" am 24. Oktober auf dem Münchner Königsplatz.

© Imago

Kultur in der Coronakrise: Deutscher Musikrat warnt vor weiteren Beschränkungen für Kulturszene

Auch der Kultur könnten im November wieder Schließungen bevorstehen. Kultursenator Klaus Lederer sprach bisher davon, in Berlin gebe es keinen neuen Lockdown.

Der Deutsche Musikrat hat Bund und Länder aufgefordert, keine weiteren Einschränkungen für Kulturorte mit bewährten Hygienekonzepten zu beschließen. Vor dem Treffen an diesem Mittwoch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder mahnte Generalsekretär Christian Höppner Beratungen „mit Augenmaß“ an.

„Orte der kulturellen Begegnung sind für das soziale Miteinander unverzichtbar: live, nicht virtuell – gerade jetzt, wo Ängste und Vereinsamung das öffentliche Leben bestimmen“, so Höppner am Dienstag in Berlin.

Vorstellungen an Theater-, Opern- und Konzerthäusern finden laut Musikrat seit Saisonbeginn im September unter strengen Covid-19-Auflagen statt. Dazu gehören der Verkauf eines stark reduzierten Kontingents an Tickets, die Einhaltung von Abstandtsdregeln, ie Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, teils auch während der Vorstellung, sowie ein Wegeleitsystem und zeitliche Einlassfenster, um Menschenansammlungen zu verhindern.

Zudem werden in der Regel kürzere Programme ohne Pause gespielt, auch werden die Daten aller Besucher für eine mögliche Nachverfolgung erfasst.

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Mit neuen Teilnehmerbeschränkungen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, wie sie auch die nächste Verordnung in Berlin vorsieht, sind zudem neue Einnahme-Einbußen zu erwarten.

Das Land Berlin will in geschlossenen Räumen nur noch 300 Plätze erlauben, bei genehmigten Hygienekonzepten bis zu 800. Eigentlich wollte etwa die Philharmonie im November mittels Belegung per Schachbrettmuster wieder 1000 Besucherplätze anbieten. Kultursenator Klaus Lederer hatte noch am Montag betont, es drohe kein neuer Lockdown für die Kultur.

In München gingen die Kulturschaffenden auf die Straße

Zuvor hatten am Wochenende in München etwa tausend Kulturschaffende Hilfe von der Politik verlangt, darunter auch der Sänger Konstantin Wecker, der Kabarettist Gerhard Polt und der frühere Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin. Unter dem Motto „Aufstehen für die Kultur" hatten sie am Samstag ihre Existenznöte auf dem Königsplatz im Herzen des Münchner Museumsviertels artikuliert.
„Auch mit Blick auf einen vermutlich schwierigen Winter werden wir unsere Künstlerinnen und Künstler im Freistaat mit neuen Hilfen unterstützen und bestehende nachjustieren“, sagte daraufhin Wissenschaftsminister Bernd Sibler, der persönlich zur Kundgebung gekommen war. KNA/dpa/Tsp

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