zum Hauptinhalt
207141_0_e2a396a2

© Spiekermann-Klaas

Kulturfestival: Berlin Biennale sorgt für Abwechslung

Die 5. Berlin Biennale beginnt diesen Samstag. Bis Mitte Juni präsentieren mehr als 150 Künstler ein reichhaltiges Angebot. Auch nach Sonnenuntergang serviert die Biennale Kulturhungrigen so manchen Leckerbissen.

Freunde zeitgenössischer Kunst kommen in den nächsten Monaten in Berlin Tag und Nacht auf ihre Kosten: Vom 5. April bis zum 15. Juni beschert die fünfte Berlin Biennale ein abwechslungsreiches kulturelles Angebot. An vier Ausstellungsorten zeigt sie vornehmlich Neuproduktion von 50 Künstlern aus vier Generationen, wie der Kurator Adam Szymczyk ankündigte. Viele Künstler hätten ihre Arbeiten expliziert im Hinblick auf den Ausstellungsort konzipiert.

Szymczyk ist zurzeit Direktor der Kunsthalle Basel. Ein internationales Auswahlkomitee berief ihn 2006 zum Kurator der Biennale. 2007 lud er die aus Los Angeles stammende Autorin Elena Filipovic als Ko-Kuratorin ein. Unter dem Motto "When things cast no shadow" (Wenn Dinge keinen Schatten werfen) stellen die beiden vornehmlich Neuproduktionen aus. Als "roten Faden" sehen die Kuratoren die Frage nach den Bedingungen von Kunst in den postkommunistischen Gesellschaften fast 20 Jahre nach dem Mauerfall.

So rückt die Biennale politische Aussagen in den Mittelpunkt, wie beispielsweise das Werk des türkischen Künstlers Ahmet Ögüt. Als Parabel auf die staatliche Macht und ihre Kontrollmittel taucht er den Boden des Ausstellungshauses Kunst Werke (KW) in Mitte in schwarzen Asphalt.

Konfrontation mit der klassischen Moderne

In der Nationalgalerie setzen sich die Künstler vor allem mit dem 1968 eröffneten Bau Mies van der Rohes und der im Untergeschoss ausgestellten Sammlung der klassischen Moderne auseinander. Der Mexikaner Gabriel Kuri etwa hat die Garderobe der Galerie in eine Kunstinstallation verwandelt und von der Randlage in den Mittelpunkt gerückt. Besucher müssen ihre persönlichen Gegenstände dem Werk überlassen. Daneben gehören zu den Ausstellungsorten der Skulpturenpark Berlin Zentrum am ehemaligen Mauerstreifen in Kreuzberg und der Schinkel Pavillon am Kronprinzenpalais Unter den Linden.

Im Nacht-Teil der Biennale stellen sich Künstler und Wissenschaftler an 63 Programmpunkten unter dem Titel "Mes nuit sont plus belles que vos jours" (Meine Nächte sind schöner als Deine Tage) mit Filmen, Vorträgen und Performances dem Publikum vor.

Die Kulturstiftung des Bundes fördert die fünfte Biennale mit 2,5 Millionen Euro. Die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst e.V. war 1996 gegründet worden. Die vierte Berlin Biennale hatten im Jahr 2006 rund 83.000 Menschen besucht. Damals waren mehr als 70 internationale Künstlern vertreten. (stb/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false