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Ralf Beil.

© Ole Spata/dpa

Kunstmuseum Wolfsburg: Direktor Ralf Beil entlassen

Ralf Beil verlässt das Kunstmuseum Wolfsburg im Streit.

Ralf Beil, Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg, wandte sich mit einer überraschenden E-Mail an die Presse: seine Amtszeit ende am 14.12., schrieb er in der Nacht vor seiner Freistellung. Er bedaure vor allem, die anstehenden beiden Großprojekte nun nicht mehr kuratorisch betreuen zu können, heißt es in dem Schreiben des 53-Jährigen. Und weiter: „Die künstlerische Freiheit dafür ist am Kunstmuseum Wolfsburg offenbar nicht mehr gegeben. Unlängst verlautete von Dritten, dass „das Museum den Konzern unterstützen sollte“.“ Die ihm ursprünglich zugesicherte kuratorische Freiheit und Unabhängigkeit seien offenbar nicht mehr gültig und die Einstellung hierzu habe sich seit seinem Amtsantritt offenbar geändert.

Brachte eine autokritische Ausstellung das Fass zum Überlaufen?

Der Vertrag mit Beil sei zum 30.6.2019 ordentlich gekündigt worden, heißt es aus dem Museum. Nun wird darüber spekuliert, ob das mit Beils programmatischer Ausrichtung zu tun hat. Träger des Kunstmuseums Wolfsburg ist die Kunststiftung Volkswagen. Für den Herbst 2019 hatte Beil eine Ausstellung „Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters“ in Planung; als kritische Auseinandersetzung mit dem Autozeitalter und seinen Auswirkungen. Ob es tatsächlich einen Zusammenhang mit der Kündigung gibt, ist allerdings bisher unklar.

Beil, der als Direktor der Mathildenhöhe in Darmstadt den Justus Bier Preis für Kuratoren erhielt, trat seinen Posten in Wolfsburg im Februar 2015 an. Anlässlich seiner Ernennung sagte er dem Magazin „Kunstforum“: „Ich habe hier anders selbst als auf der Mathildenhöhe Darmstadt nicht mal einen winzigen Ankaufsetat“. Die Zuwendungen der Auto-Stiftung waren also essentiell für das Haus. Es wäre fatal, wenn dafür Zugeständnisse am Programm verlangt worden wären. Tsp

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