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Kultur: Leipzig: Indien stellt sich vor

„Today’s India“, wie das Motto der Frankfurter Buchmesse im Oktober heißen wird, sieht anders aus als das vor zwanzig Jahren. Die anhaltende Demokratisierung und ein Wirtschaftswachstum von fast zehn Prozent haben Indien zu einem einzigartigen Globalisierungsgewinner gemacht.

„Today’s India“, wie das Motto der Frankfurter Buchmesse im Oktober heißen wird, sieht anders aus als das vor zwanzig Jahren. Die anhaltende Demokratisierung und ein Wirtschaftswachstum von fast zehn Prozent haben Indien zu einem einzigartigen Globalisierungsgewinner gemacht. Das Privileg, nach dem Auftritt 1986 nun zum zweiten Mal als Gastland eingeladen zu werden, lässt sich deshalb auch mit Notwendigkeit rechtfertigen.

Die Leipziger Buchmesse hebt nun den Vorhang für ein ganzes Jahr im Zeichen Indiens. Dass es weitgehend in englischer Sprache stattfindet, kann man einem Land mit 24 offiziellen Sprachen und über 800 Dialekten nicht verdenken. Der Vorhang hebt sich in den nächsten Tagen auch in anderen Städten. Vom 20. bis zum 31. März reist ein Dutzend indischer Autoren quer durch Deutschland. Ob sie in Hindi, Malayalam, Telugu, Urdu oder Gujarati schreiben: Es ist ein Anliegen der Organisatoren, die ganze Vielfalt der einheimischen Literatur darzustellen. Denn die anglo-indische Literatur boomt zwar, doch zwei Drittel der jährlich rund 77000 Neuerscheinungen entstehen nach wie vor in den anderen Sprachen.

Um dennoch so etwas wie einen Kanon zu erstellen, erarbeitet die Sahitya Akademie in Neu-Delhi zusammen mit dem Central Institute of Indian Languages ein Projekt namens Katha Barati. Es sieht vor, die 100 besten indischen Romane des 20. Jahrhunderts ins Englische zu übersetzen – als Grundlage für die Übertragung in andere Sprachen. Literatur ist übrigens wie bei allen Gastländern nur ein Teil des Ganzen: Das moderne Indien will sich auch mit Film, Musik, Theater, Malerei und Fotografie vorstellen. dotz

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