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Der goldene Hahn Nikolai Rimski-Korsakow Oper in drei Akten [1907] Libretto von Wladimir I. Belski nach einem Märchen von Alexander S. Puschkin Musikalische Leitung: James Gaffigan Inszenierung: Barrie Kosky Szenische Einstudierung: Denni Sayers Bühnenbild: Rufus Didwiszus Kostüme: Victoria Behr Choreographie: Otto Pichler Dramaturgie: Olaf A. Schmitt Chöre: David Cavelius Licht: Franck Evin Choreographische Einstudierung: Joseph Gebrael Foto: Monika Rittershaus
Komische Oper "Der goldene Hahn", Credit: Monika Rittershaus.

© Monika Rittershaus

Tagesspiegel Plus

Letzter Schrei: „Der goldene Hahn“ an der Komischen Oper

Barrie Kosky umgeht die Falle des russischen Opernrepertoires radikal und zeigt anstatt Pracht eine Landschaft mit Endzeitcharakter. Dann, plötzlich, wird es regenbogenbunt.

König Dodon hat so viele Schlachten geschlagen, dass er weiß: Der Streit wird niemals enden. Jetzt will er nur noch träumen, bestärkt von einer ihm Schlaflieder einträufelnden Aufseherin. Im Zentrum von Nikolai Rimski-Korsakows Oper „Der goldene Hahn“ steht ein Herrscher mit ungebremstem Regressionsstreben, den Barrie Kosky in zunehmend schmutzige Unterwäsche steckt. Kindlich und grausam, ohne Empathie und voller Selbstmitleid, erinnert Dodon an Lear, Falstaff und in sympathischeren Momenten an Don Quichotte.

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