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Kultur: Linke Hits

Als Imre Weisshaus wurde er 1905 in Budapest geboren, studierte Klavier und Komposition bei Bela Bartok.Sein zweiter, 1933 angenommener Name, trägt den Kampf in sich, dem er sich als Paul Arma einen guten Teil seines Lebens hindurch verschrieben hatte.

Als Imre Weisshaus wurde er 1905 in Budapest geboren, studierte Klavier und Komposition bei Bela Bartok.Sein zweiter, 1933 angenommener Name, trägt den Kampf in sich, dem er sich als Paul Arma einen guten Teil seines Lebens hindurch verschrieben hatte.Paul Arma blieb er auch nach 1945, und er blieb in Frankreich, bis zu seinem Tod 1987.Zwei Jahre zuvor konnte das Centre Pompidou noch in einer umfangreichen Ausstellung von "Musiques sculptées" das plastische Werk des vielseitigen und unkonventionellen Künstlers präsentieren.

1930 kam Weisshaus nach Deutschland, er hatte Kontakte zu den Musikern der Berliner Novembergruppe und zum Bauhaus, arbeiete mit Eisler und wurde ein überzeugter Vertreter der Agitprop-Musik: Einige seiner Lieder, wie das "Thälmann-Lied", wurden zu linken Hits.1933, nach einem SA-Verhör mit Schein-Exekution floh Weisshaus nach Frankreich, er stand der Resistance nahe und setzte die kämpferische Tradition seiner Musik mit Liedern für die Republikaner im spanischen Bürgerkrieg fort.

Die Vorstellung des Komponisten in de Reihe "musica reanimata" sparte diese lebensbestimmende Seite von Armas Schaffen natürlich nicht aus.In den vorgestellten nicht-funktionalen Stücken von 1927 bis 1945 schien jedoch eine ganz andere Seite von Armas musikpraktischer Betätigung Einfluß gefunden zu haben - seine Arbeit als Musikethnologe, mit der er auch nach 1945 im französischen Rundfunk tätig war.Armas Musik zeigt eine sehr interessante Tendenz zu Einstimmigkeit und zum Arbeiten mit wenigen Motivkernen, die melodisch und rhythmisch variiert werden, eine ganz auf Repräsentation verzichtende Schlichtheit gepaart mit konstruktivistischer Herbheit - Wiederentdeckungen, die sich lohnen, auch über die "Sechs Stücke für Solostimme", die "Sonatine" für Flöte solo, zwei Klarinettenstücke und die "Trois Epitaphes" für Klavier hinaus, die Sum Komarova, Monika Ritter von Hattingberg, Rainer Voigt und Gottfried Eberle vor leider spärlichem Publikum vorstellen konnten.

MARTIN WILKENING

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