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Literatur: Lindgren-Kinderbuchpreis für venezolanisches Projekt

Zum 100. Geburtstag von Astrid Lindgren in diesem Jahr geht der nach ihr benannte Kinderbuchpreis an die "Banco del Libro" in Venezuela, die Kinder- und Schulbücher verbreitet.

Vimmerby - In Vimmerby, dem Geburtsort der weltberühmten Autorin von "Pippi Langstrumpf", begründete die schwedische Jury ihre Entscheidung damit, dass die "Bücher-Bank" mit "Pioniergeist, Erfindungsreichtum, und Beharrlichkeit immer wieder neue Wege sucht, um Bücher und das Lesen unter Kindern in Venezuela zu verbreiten".

Der Preis ist mit fünf Millionen Kronen (550.000 Euro) dotiert. Er ist der höchstdotierte Kinderbuch-Preis der Welt und wird zum ersten Mal an eine Institution verliehen. Astrid Lindgren war am 14. November 1907 in Vimmerby zur Welt gekommen und starb am 28. Januar 2002 im Alter von 94 Jahren in Stockholm. Wenige Monate später stiftete Schwedens Regierung den nach ihr benannten Preis.

Die Banco del Libro wurde 1960 in der venezolanischen Hauptstadt Caracas als gemeinnützige Tauschzentrale für Kinder- und Schulbücher gegründet. Über die weitere Entwicklung und Ausbreitung der Aktivitäten meinten die skandinavischen Juroren: "Begeisterung, Professionalismus, Nähe zu Kindern, und ein befreiender Mangel an bürokratischem Denken kennzeichnen die Arbeit sowohl in Hüttensiedlungen oder abgelegenen Dörfern wie an Universitäten oder im Cyberspace."

Modellbüchereien und Dokumentationszentrum

Die Einrichtung hat unter anderem Modellbüchereien aufgebaut, einen Verlag für Kinderliteratur gegründet und betreibt das größte südamerikanische Zentrum zur Dokumentation von Kinderliteratur. Alles hatte damit begonnen, dass einige Freiwillige 1958 den kostenlosen Tausch von alten Schulbüchern für Kinder aus armen Familien zu organisieren begannen.

Zu den bisherigen Preisträgern des Lindgren-Preises gehört unter anderem die Österreicherin Christine Nöstlinger (2003). Im letzten Jahr wurde die US-Autorin Katherine Paterson ausgezeichnet. Der diesjährige Preis wird am 30. Mai von Schwedens Kronprinzessin Victoria überreicht. (tso/dpa)

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