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Josef Winkler

© dpa

Auszeichnung: Georg-Büchner-Preis für Josef Winkler

Der diesjährige Georg-Büchner-Preis geht an den österreichischen Schriftsteller Josef Winkler. Der 55-Jährige bekam die angesehenste deutsche Literaturauszeichnung für die "obsessive Dringlichkeit" in seinen Büchern.

Der österreichische Schriftsteller Josef Winkler ist am Samstag in Darmstadt mit dem Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet worden. Winkler habe auf die "Katastrophen" seiner katholischen Dorfkindheit mit Büchern "obsessiver Dringlichkeit" reagiert, begründete die Jury ihre Entscheidung für den 55-jährigen Autor. Der Georg-Büchner-Preis ist als angesehenste deutsche Literaturauszeichnung mit 40.000 Euro dotiert.

"Das scheinbar Unzeitgemäße ist bestürzend aktuell"

Der österreichische Journalist und Kulturkritiker Ulrich Weinzierl sagte in seiner Laudatio, Winkler habe sich "in die Literatur und durch sie gerettet". Der "Winkler-Sound" sei "keine Masche oder Manier, eher Sprache gewordener Furor". Mit Blick auf die von Winkler in seinen Werken immer wieder beschriebene Homophobie der österreichischen Gesellschaft und den Tod des offenbar bisexuellen Rechtspopulisten Jörg Haider sagte Weinzierl: "Das angeblich Unzeitgemäße der Winkler'schen Texte und Themen ist in Wirklichkeit von bestürzender Aktualität."

Winkler wurde am 3. März 1953 als Bauernsohn in Kärnten geboren. Er arbeitet seit 1982 als freier Schriftsteller in Klagenfurt und ist dort auch Lehrbeauftragter an der Universität. Bekannt wurde er mit seinem 1979 erschienenen Roman "Menschenkind". Danach veröffentlichte er unter anderem "Der Leibeigene" (1987), "Friedhof der bitteren Orangen" (1990) und zuletzt "Roppongi" (2007).

Der Georg-Büchner-Preis wurde erstmals 1923 in Erinnerung an den Dramatiker Georg Büchner (1813-1837) vergeben. Er wird jährlich an deutschsprachige Autoren verliehen, die sich durch ihre Arbeit um die deutsche Literatur verdient gemacht haben. Preisträger der vergangenen drei Jahre waren Martin Mosebach, Oskar Pastior (posthum) und Brigitte Kronauer. (jg/ddp)

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