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© dpa

Lit.Cologne: ''Besser geht es nicht''

Das Internationale Literaturfest in Köln ist längst ein Großereignis, das Tausende selbst bei Wind und Wetter aus dem Haus lockt. Zum Auftakt am Freitag erschien auch die literaturbegeisterte Prominenz am Rhein: Anke Engelke, Frank Schätzing und Martin Walser gaben sich die Ehre.

Es ist kein alltägliches Bild, wenn Menschen bei strömendem Regen vor einer Kirche Schlange stehen, um einen möglichst guten Platz zu ergattern. Doch auf der Lit.Cologne, dem Internationalen Literaturfest in Köln, darf einen eigentlich nichts mehr erstaunen: Die Häuser, in denen gelesen und diskutiert wird, sind voll, Karten seit Wochen ausverkauft. Das Fest ist längst zum Großereignis geworden und lockt jährlich mehrere Zehntausend Besucher an. Am Freitag ging die Lit.Cologne mit insgesamt 5100 Zuschauern in seine achte Runde.

Dabei schien es fast egal, ob ein Universitätsprofessor, eine Kabarettistin oder ein großer deutscher Schriftsteller lasen, die Leser kamen zu Anke Engelke ebenso wie zu Martin Walser, Frank Schätzing, Dietmar Dath oder aufs Literaturschiff auf dem Rhein zu Götz Alsmann. Sieben von neun Shows waren ausverkauft, wie die Veranstalter am Samstag mitteilten: "Besser geht es nicht."

Besondere Atmosphäre herrschte in einer neogothischen Lutherkirche, auch Kulturkirche genannt. In dem eindrucksvollen sakralen Raum diskutierte der amerikanische Soziologe und Kulturphilosoph Richard Sennett mit der Medienwissenschaftlerin Miriam Meckel auf Englisch über sein neues Buch "HandWerk" und über die These, dass in jedem Menschen Fähigkeiten schlummern, die in der modernen kapitalistischen Gesellschaft nicht zur Entfaltung kommen. Nur etwas für Fachpublikum? Nicht auf der Lit.Cologne: Mehr als 400 Leute lauschten der Diskussion.

Ist Paul McCartney tot?

Ein Markenzeichen des Festes sind die "gebauten Abende": Diskussionen und literarische Zusammenstellungen zu einem bestimmten Thema. So sprachen etwa die Comedyfrauen Anke Engelke und Cordula Stratmann, der Publizist Roger Willemsen und der "Verschwörungstheoretiker" Mathias Bröckers über die mystische Bedeutung der Zahl "23". Wie verhielt es sich mit dem Tod des deutschen Politikers Uwe Barschel? Was steckt hinter dem Kampf gegen Cannabis? Und ist Paul McCartney, der Bassist der Beatles, ein Double und das Original längst tot? Diesen Fragen ging das Verschwörungsteam humorvoll in zwei Veranstaltungen vor insgesamt knapp 2000 Zuschauern nach.

Bis zum 9. März werden noch mehr als 200 Vertreter aus dem Literaturbetrieb erwartet, darunter der deutsch-türkische Schriftsteller Feridun Zaimoglu, die Krimi-Autorin Minette Walters, die Trägerin des Deutschen Buchpreises 2007, Julia Franck ("Die Mittagsfrau"), der Musiker und Autor Sven Regener ("Herr Lehmann") und der britische Autor Nick Hornby. (sgo/dpa)

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