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Dario Fo

© AFP/ Filippo Monteforte

Literaturnobelpreisträger: Dario Fo ist gestorben

Er war Komiker, Dramatiker, politischer Aktivist und Entertainer: Der italienische Literaturnobelpreisträger Dario Fo ist im Alter von 90 Jahren gestorben.

Der italienische Literatur-Nobelpreisträger und Theaterautor Dario Fo ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur am heutigen Donnerstag unter Berufung auf Mario Pirovano, einem langjähriger Freund des Autors.

Fo war 1997 für sein außergewöhnliches Talent und seine politische und soziale Theaterarbeit mit dem Literatur-Nobelpreis gewürdigt worden. Der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ zufolge starb Fo in einem Krankenhaus in Mailand, wo er den Berichten zufolge zwölf Tage wegen Lungenproblemen in Behandlung war.

Matteo Renzi: "Italien verliert eine seiner Hauptfiguren des Theaters"

Der Autor war für seinen Sprachwitz bekannt, wurde auch als Polit-Clown bezeichnet. Im Theater verkörperte er lüsterne Päpste, skurrile Politiker und redegewaltige Trunkenbolde. Fo thematisierte in seinen Werken auch die Mafia, Waffenindustrie oder Umweltsünden. Er war rund 40 Mal wegen Beleidigung und Verhöhnung der Mächtigen vor Gericht geladen, mehrmals wurde er von der Bühne abgeführt.

Viele Stücke hatte er mit seiner 2013 gestorbenen Frau Franca Rame geschrieben, weshalb Fo stets von „unserem Nobelpreis“ sprach. Mehr als 30 Werke Fos wurden ins Deutsche übersetzt, darunter „Mistero Buffo“ (1969), „Die offene Zweierbeziehung“ (1983), „Sex? - Aber mit Vergnügen!“ (1994) und „Der Teufel mit den Titten“ (1997).

Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hat der Familie des verstorbenen Literatur-Nobelpreisträgers Dario Fo sein Beileid ausgesprochen. „Mit Dario Fo verliert Italien eine seiner großen Hauptfiguren des Theaters, der Kultur, des bürgerlichen Lebens unseres Landes“, zitierten italienische Nachrichtenagenturen die Worte Renzis am Donnerstag. „Seine Satire, seine Recherche, seine Arbeit auf der Bühne, seine vielseitige künstlerische Tätigkeit bleiben als Erbe eines großen Italieners in der Welt.“ dpa

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