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Gespenstisch: Paul Walker starb vor einem halben Jahr bei einem Autounfall. Nun ist er wieder auf der Leinwand zu sehen.

© dpa

Luc-Besson-Remake „Brick Mansions“: Und Action!

Hier wird geturnt: In Camille Delamarres Action-Remake "Brick Mansions" ist ein Kleinganove mit viel Akrobatik auf der Flucht, zurück in ein normales Leben.

Ganz so weit wie Spider-Man kann der Kleinganove Lino Dupree nicht springen, wenn er über die Dächer flieht. Aber dafür schafft er es ohne digitale Hilfe. Als ein Killerkommando vor seiner Tür steht, flitzt er an den Angreifern vorbei, über ihre Köpfe hinweg. Die Figur des Lino Dupree ist auf den 41-jährigen David Belle zurechtgeschnitten – einen Ex-Feuerwehrmann, der den Extremsport Parkour mitentwickelt hat. Das verlangt Griffe und Stangen an den unmöglichsten Stellen, und so ähnelt selbst ein verkommener Sozialbau einer Turnhalle. Zum Glück können die Schurken nicht turnen. Sie ballern bloß drauflos, während der Held elegant davongleitet.

„Brick Mansions“ (deutscher Titel: „Ghettogangz“) ist das US-Remake eines französischen Actionfilms, produziert und geschrieben von Luc Besson, der keine Skrupel kennt, wenn es um publikumswirksame Zutaten geht. Dennoch ist nicht alles an dem von Werbefilmregisseur Camille Delamarre inszenierten – und durchgestylten – Film unglaubwürdig und oberflächlich. Lino Dupree wird als gebrochener Held gezeichnet, ein Ex-Junkie und Dealer, der endlich ein normales Leben führen möchte. Die Umstände sind gegen ihn. Im Detroit des Jahres 2018 ist das Gefälle zwischen Arm und Reich größer denn je, die Reichen haben zu ihrem Schutz sogar Mauern errichtet. Im Kampf gegen Drogenbosse und korrupte Politiker findet Lino Dupree nur einen Verbündeten, den verdeckten Ermittler Damien Collier.

Paul Walker, der diesen Ermittler spielte, kam vor einem halben Jahr bei einem Autounfall ums Leben – vorher hatte er ein weiteres „Fast and Furious“-Abenteuer beendet. In „Brick Mansions“ wirkt er merkwürdig abwesend und müde. Das liegt vor allem daran, dass die stärksten Actionszenen David Belle vorbehalten sind. Auch mit noch so viel Körpereinsatz kann Walker kaum neben dessen atemberaubender Parkour-Akrobatik bestehen.

In zwölf Berliner Kinos

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