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Märchenstimme: Countertenor David Daniels im Kammermusiksaal

David Daniels ist da! Heißersehnt von einer kleinen Schar betritt der Countertenor, der im internationalen Vergleich Weltkarriere gemacht hat, den Kammermusiksaal.

David Daniels ist da! Heißersehnt von einer kleinen Schar betritt der Countertenor, der im internationalen Vergleich Weltkarriere gemacht hat, den Kammermusiksaal. Und der Sänger mit dem vertrauten Pianisten Martin Katz spendet ihnen Perlen seiner Koloratur. Und Zugaben: „Zueignung“ von Strauss fasziniert als Optimum an Kraft und Resonanz einer Counterstimme im deutschen Lied.

Ein Recital mit Brahms zu beginnen, ist dennoch gewagt, weil die Kunststimme, mit der Daniels singt, dem Naturton der Lieder fremd ist. Das Volkslied „Mein Mädel hat einen Rosenmund“ jongliert er mit einer Art zweiter Naivität. In seinem Ernst ist er das Gegenteil eines Entertainers à la Kowalski. Daniels’ Vokalklang ist einem Kunstmärchen vergleichbar, erworben und in ihrem Rahmen zu hoher Schönheit entwickelt. Differenzierung ohne Ende: Textaussprache, Ambitus, Beweglichkeit, die Dramatik, der Glanz finden ihre Heimat besonders im 17. und 18. Jahrhundert, bei Caccini, Händel. Da klagen und wüten die Affekte: „Perfido!“, und die Nymphe wird umschmeichelt wie ein Hauch. Das Publikum ist bereichert, und Daniels schreibt fleißig Autogramme. 

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