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Musik: Das DSO bleibt: Bund lehnt Orchesterfusion ab

Auf der Gesellschafterversammlung der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin (ROC) am Dienstag hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann eine Fusion des Deutschen Symphonie-Orchesters mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester ausgeschlossen.

Nach dem Vorschlag des Deutschlandradio-Intendanten Willi Steul, der auf zahlreiche Proteste gestoßen war, ist diese Lösungsoption für die Finanzprobleme der ROC vorerst vom Tisch. Hauptgesellschafter der ROC sind der Bund mit 35 und Deutschlandradio mit 40 Prozent; das Land Berlin ist mit 20 Prozent beteiligt, der RBB mit 5 Prozent.

Wörtlich heißt es in der Erklärung des Kulturstaatsministers, alle Gesellschafter hätten festgestellt, „dass im Hinblick auf eine langfristige Sicherung der ROC und ihrer Klangkörper Handlungsbedarf besteht“. Deshalb habe Willi Steul im Auftrag aller Lösungsvorschläge entwickelt, es habe sich aber gezeigt, „dass die Option einer Fusion beider Orchester keine tragfähige Grundlage hat. Für den Bund ist deshalb diese Option ausgeschlossen.“ Auch in der ROC selbst herrscht Einigkeit darüber, dass Gespräche über eine Zukunftssicherung fortgeführt werden müssen.

Das Land Berlin hatte sich bei der Gesellschafterversammlung ebenfalls gegen eine Fusion ausgesprochen. Berlins Regierender Kultursenator Klaus Wowereit begrüßte es, dass eine Vereinigung der Orchester „auch für den Bund keine Option ist. Für die Musikstadt Berlin ist das eine gute Nachricht.“ Das Land werde seine Förderung vereinbarungsgemäß ab 2010 um 1,2 Millionen Euro erhöhen.

Der im April um 6 Millionen Euro auf 34 Millionen aufgestockte ROC-Etat ist für die nächsten drei Jahre gesichert. An diesem Mittwoch befasst sich eine von den Berliner Oppositionsparteien beantragte Sondersitzung des Kulturausschusses im Abgeordnetenhaus mit der ROC GmbH, zu der neben den beiden Orchestern auch der Rundfunkchor Berlin und der Rias Kammerchor gehören. chp

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