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Kultur: Nach dem Jubiläum: eines der unterhaltsamsten Bücher der Filmliteratur in Neuauflage

Was bleibt von Alfred Hitchcock, nach dem Jubiläum? Das, was auch vorher schon da war.

Was bleibt von Alfred Hitchcock, nach dem Jubiläum? Das, was auch vorher schon da war. Seine Filme, natürlich - und das Reden darüber. Wie das geht, hat der junge Francois Truffaut gezeigt. Der Kritiker der "Cahier du Cinema", gerade auf den Regiestuhl gewechselt, hatte 1965 nach langen Bitten die Gelegenheit, sein Idol zu befragen, und war nach Hollywood gepilgert wie zum Orakel nach Delphi. Denn Alfred Hitchcock hatte sich endlich bereit erklärt zu einem umfassenden Fernsehgespräch, in dem es um seine Filme gehen sollte. Was daraus wurde, war eines der längsten Interviews der Filmgeschichte, und eines der unterhaltsamsten Bücher der Filmliteratur. "Mr Hitchcock, wie haben Sie das gemacht" (Heyne, 16,90 Mark) ist das Buch, das ich wohl am häufigsten gelesen habe. Es ist das Buch, dessen Anekdoten wir uns erzählen, als hätten wir sie selbst gehört, und das wir wie die Bibel um Rat fragen, wenn es darum geht, in welchem Film Hitchcock mit dem Cello, im Bus oder in der Zeitung erscheint. Es ist das Buch, das ich verschenke, wenn ich erklären soll, was Kino ist. Und weil der Meister gerade hundert wurde, gibt es das Buch nun auch noch in einer aufwendigen Jubliäumsausgabe (Diana Verlag, 68 Mark). Ich aber behalte lieber mein Taschenbuch.

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