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Kultur: Neues Archiv-Material: Deutsche Juden 1939

Die Lebenssituation deutscher Juden im Jahr 1939 wird von einer neuen Datenerhebung des Bundesarchivs beleuchtet. Das Material wurde aus Daten der Volkszählung der Nationalsozialisten aus dem Jahr 1939 zusammengestellt und soll helfen, jüdische Einzelschicksale aufzuklären.

Die Lebenssituation deutscher Juden im Jahr 1939 wird von einer neuen Datenerhebung des Bundesarchivs beleuchtet. Das Material wurde aus Daten der Volkszählung der Nationalsozialisten aus dem Jahr 1939 zusammengestellt und soll helfen, jüdische Einzelschicksale aufzuklären. Rund 250 000 Juden lebten nach Angaben des Historikers Michael Wolffsohn 1939 in Deutschland, 1933 seien es noch etwa doppelt so viele gewesen. Die Nazis verlangten bei der Volkszählung damals auch Angaben darüber, ob einer oder mehrere der vier Großelternteile "der Rasse nach Volljude" war. Die Erhebung sei die "registrative Vorbereitung des Völkermordes an den Juden" gewesen, sagte Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin bei der Vorstellung der Datenbank in Berlin. "Durch die Namen treten die Opfer aus der Anonymität", sagte Paul Spiegel, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Das Projekt sollte Basis für eine europäische Initiative sein; Wolffsohn rechnet damit, dass in zwei bis drei Jahren alle Namen der rund sechs Millionen Holocaust-Opfer bekannt sind. Bislang seien nur vier Millionen Namen bekannt.

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