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Kultur: Nils Landgren: Der Ruf des Nordens

Bei seiner ersten Pressekonferenz stellte der seit Jahresbeginn amtierende Chef der Berliner Festspiele Joachim Sartorius gestern den neuen künstlerischen Leiter des Jazzfests, Nils Landgren, vor. Sartorius, der zu Beginn seiner Amtsübernahme noch die Auslagerung des Jazzfests erwogen hatte, verbindet mit Landgrens Engagement die Hoffnung auf einen "Neuanfang" und eine "Revitalisierung" der mit einer jährlichen Summe von 1,1 Millionen Mark im Festspielehaushalt budgetierten Veranstaltung.

Bei seiner ersten Pressekonferenz stellte der seit Jahresbeginn amtierende Chef der Berliner Festspiele Joachim Sartorius gestern den neuen künstlerischen Leiter des Jazzfests, Nils Landgren, vor. Sartorius, der zu Beginn seiner Amtsübernahme noch die Auslagerung des Jazzfests erwogen hatte, verbindet mit Landgrens Engagement die Hoffnung auf einen "Neuanfang" und eine "Revitalisierung" der mit einer jährlichen Summe von 1,1 Millionen Mark im Festspielehaushalt budgetierten Veranstaltung. Er rechtfertigte seine Entscheidung, die künstlerische Leitung in den kommenden vier bis fünf Jahren immer wieder neu zu besetzen, mit den Vorzügen des Kuratoriumprinzips. Die Wahl der für das Festivalprogramm Verantwortlichen setze stets auch wechselnde musikalische Schwerpunkte.

Mit der Verpflichtung Landgrens wird das Jazzfest im Zeichen Skandinaviens stehen. Der schwedische Posaunist zählt zu den vielseitigsten Instrumentalisten der nordischen Länder, aus denen derzeit "die innovativsten Musiker" kämen, wie Sartorius betonte. Landgren selbst räumte ein, dass er wegen der späten Berufung für das vom 1. bis 4. November dauernde Jazzfest noch keine konkreten Angaben machen könne.

Doch Nils Landgren versprach, "ein Fest nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Augen" organisieren zu wollen. So erwäge er, Musik mit Tanz- und multimedialen Perfomances zu verknüpfen. Das lege schon die Bühnenausstattung der Freien Volksbühne nahe, in der das Jazzfest zukünftig stattfinden soll. Man darf erwarten, dass der unkonventionelle Mann, der sowohl folkloristisches Material wie afroamerikanische Traditionen aufgreift, die Jazzmusik der Popkultur öffnen wird. "Jazz ist keine Institution", erklärte er gestern, "es muss sich permanent verändern, sonst ist es kein Jazz mehr."

KM

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