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Der Tragaltar des Eilbertus aus dem Welfenschatz.

© Alina Novopashina/dpa

NS-Raubkunst: Stiftung ruft im Streit um Welfenschatz Supreme Court der USA an

Der Streit zwischen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und den Nachfahrer jüdischer Kunsthändler geht in die nächste Runde - den Supreme Court der USA.

Im seit Jahren andauernden Streit zwischen Nachfahren jüdischer Kunsthändler und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz um den Welfenschatz hat die Stiftung den Obersten Bundesgerichtshof der USA angerufen.

„Die SPK hat den Supreme Court gebeten, sich mit der Frage zu befassen, ob ein amerikanisches Gericht für eine Klage gegen eine ausländische Regierung und ein von ihr getragenes Museum zuständig ist, wenn sich der Fall außerhalb der USA zugetragen hat“, begründete Stiftungspräsident Hermann Parzinger über seinen Twitter-Account. Damit soll die Entscheidung der Vorinstanz überprüft werden.
Der Welfenschatz umfasst kostbare Altaraufsätze, Schmuckkreuze und Schreine aus dem Braunschweiger Dom. Die Goldschmiedearbeiten aus dem 11. bis 15. Jahrhundert gelangten 1671 in den Besitz des Welfenhauses.

Die Restitution wurde erstmals vor elf Jahren gefordert

Die Stiftung hat die 44 Goldreliquien seit der Nachkriegszeit in ihrer Obhut. Die Nachfahren der früheren Besitzer gehen davon aus, dass die Objekte ihren Vorfahren von den Nazis nur scheinbar legal weggenommen wurden.
Die Restitution wurde erstmals vor elf Jahren gefordert. Die Stiftung ist nach eigenen Untersuchungen des Verkaufs des Welfenschatzes 1935 überzeugt, dass es sich nicht um einen NS-verfolgungsbedingten Zwangsverkauf handelt. Die Beratende Kommission für NS-Rückgaben hatte diese Position 2014 bestätigt.
Darauf klagten die Erben vor dem District Court in Washington, der eine Zuständigkeit für eine Klage gegen die Stiftung erkannte. Die Berufung dagegen wurde abgelehnt. Die Stiftung will, dass der U.S. Supreme Court die Klage als unzulässig abweist. Nach deutschem Recht wäre ein Verfahren wegen Verjährung nicht möglich. dpa

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