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Kultur: Orchestermusiker:Wir spielen viel häufiger

Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Gewerkschaft wie die „Deutsche Orchestervereinigung“ (DOV) allem misstraut, was von Arbeitgeberseite verlautbart wird. So hat die Interessenvertretung der EMusiker jetzt die Konzertstatistik des Deutschen Bühnenvereins unter die Lupe genommen – und festgestellt, dass in Deutschland 2500 Konzerte mehr pro Saison stattfinden, als aufgrund mangelhafter Erfassungskriterien bislang angenommen.

Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Gewerkschaft wie die „Deutsche Orchestervereinigung“ (DOV) allem misstraut, was von Arbeitgeberseite verlautbart wird. So hat die Interessenvertretung der EMusiker jetzt die Konzertstatistik des Deutschen Bühnenvereins unter die Lupe genommen – und festgestellt, dass in Deutschland 2500 Konzerte mehr pro Saison stattfinden, als aufgrund mangelhafter Erfassungskriterien bislang angenommen. Die 135 deutschen Orchester offerierten ihrem Publikum danach in der Spielzeit 2003/2004 tatsächlich 6027 Sinfoniekonzerte, 993 Kammermusikabende, 2141 musikpädagogische Veranstaltungen und 1208 sonstige Events wie Open-Air- oder Kurkonzerte. Macht summa summarum 9850 Auftritte der 10200 staatlich besoldeten Instrumentalisten. Wie viele Zuhörer in dem Untersuchungszeitraum in den Genuss von Bach, Beethoven, Bernstein und Co. kamen, war dagegen für die Deutsche Orchestervereinigung nicht zu ermitteln: „Besucherzahlen sind klassisches Arbeitgebermaterial“, erläuterte Geschäftsführer Gerald Mertens gestern bei der Jahrespressekonferenz der DOV. Und die rückt der Bühnenverein nicht gern heraus. Immerhin tritt die vom Bundestag eingesetzte Enquetekommission zur Kultur in Deutschland energisch für eine Vereinheitlichung der Kulturstatistik ein. F.H.

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