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"The Bengali Detective".

© Berlinale

Panorama: Kalkutta sucht den Superbullen

"The Bengali Detective" folgt dem Fahnder Rajesh Ji quer durch Kalkutta – bei der Jagd nach Mördern, Ehebrechern und Produktpiraten.

Fast kann man nicht glauben, dass „The Bengali Detective“ ein Dokumentarfilm ist, so wunderbar, eigenartig und kameraaffin ist sein Sujet, der Privatdetektiv Rajesh in der ostindischen Millionenstadt Kalkutta. Der rundliche, immer gut gelaunte Familienvater ist Herrscher über ein ganzes Heer von Rechercheuren, die ihm nicht nur zuarbeiten, sondern auch seine private Leidenschaft fürs Tanzen teilen. Die Vorbereitung auf einen Talentwettbewerb im Fernsehen, zu der Rajesh seine Leute verdonnert hat, ist ein Handlungsstrang, den Regisseur Phil Cox konsequent verfolgt, womit er dem Film einen Hauch von Bollywood verleiht.

Zudem wird die Arbeit an drei Fällen ausführlich geschildert: Produktfälschung – „unser täglich Brot“, schimpft Rajesh, bevor er seine Männer nach den Haaröl-Plagiaten und deren Quelle fahnden lässt. Eine Ehefrau, die sich scheiden lassen will, sucht Beweise dafür, dass ihr Mann sie betrügt. Und schließlich beauftragt der Cousin eines Mordopfers Rajesh damit, den Mörder zu finden. „Das ist eine Herausforderung, so einen Fall hatten wir noch nicht“, gibt Rajesh zu.

Trotz des Eifers und fast rührenden Ernstes, mit dem die Männer ihre Arbeit tun, wirken sie wie Pfadfinder beim Geländespiel, und das quirlige Kalkutta wie eine gebaute Kulisse. Der Londoner Cox hat einen Blick für die morbide Schönheit der Stadt jenseits von Postkartenansichten und bewegt sich mit seiner Kamera mühelos durchs Menschengewimmel. Dabei gelingen ihm zauberhafte An-, Durch- und Ausblicke, die jede Romantisierung vermeiden. Daniela Sannwald

Heute 22.30 Uhr (Cinestar 7); 16. 2., 20 Uhr (Cinestar 7); 17. 2., 12 Uhr (Cinestar 7); 18. 2., 22.30 Uhr (Cinestar 7)

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