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Der Künstler Paul Wunderlich wurde 1927 in Eberswalde geboren. Das Foto zeigt den Künstler in dem nach ihn benannten Verwaltungszentrum.

© dpa

Maler und Grafiker: Paul Wunderlich gestorben

Der Berliner Künstler starb im Alter von 83 Jahren. Eros und Tod sind in seinem Werk zentrale Themen.

Der Maler und Grafiker Paul Wunderlich ist tot. Wie die Paul-Wunderlich-Stiftung der Deutschen Presse- Agentur dpa in Hamburg bestätigte, starb der Künstler an seinem Zweitwohnsitz in der Provence in der Nacht zum Montag mit 83 Jahren an einem Gehirnschlag. Der in Eberswalde bei Berlin geborene Künstler lebte mit seiner Frau, der Fotografin Karin Székessy, in Südfrankreich und Hamburg. Bekannt wurde Wunderlich als Grafiker, aber auch durch seine Malerei und seine Plastiken.

Eros und Tod, Ekstase und Zerfall sind in seinem Werk zentrale Themen. Ein Skandal hatte den Maler und Grafiker 1960 berühmt gemacht: Die Bilder seines erotischen Lithographie-Zyklus' „qui s'explique“ wurden von der Staatsanwaltschaft als unzüchtig beschlagnahmt. Das Museum of Modern Art in New York kaufte jedoch nicht nur den umstrittenen Zyklus, sondern auch die Folge „20. Juli 1944“, die am Galgen hängende verstümmelte Körper zeigt und an die Hitler-Attentäter erinnert.

In seiner Geburtsstadt Eberswalde (Brandenburg) wurde 2007 ein neues Verwaltungszentrum, das Paul- Wunderlich-Haus, eröffnet. Dort ist auch eine Ausstellung mit seinen Werken zu sehen. Zu seinem 80. Geburtstag wurde Wunderlich, der als einziger deutscher Künstler in die französische „Académie des Beaux Arts“ aufgenommen wurde, auch außerhalb Hamburgs geehrt. Das Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein zeigte die Ausstellung „Poesie und Präzision. Das Werk von 1987-2007“. Zur Eröffnung des Paul- Wunderlich-Hauses in Eberswalde meinte der Künstler: „Es ist mir eine große Ehre, dass das Haus meinen Namen trägt. Doch ich musste mich erst an den Gedanken gewöhnen, dass künftig jeder Brief des Landrates meinen Namen trägt.“ Nach Angaben der Stiftung soll Wunderlich in Südfrankreich seine letzte Ruhe finden. (dpa)

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