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Philharmoniker: Da capo

Die Philharmoniker spielen Silvester – in der ARD.

So sehr im Bilde waren die Berliner Philharmoniker noch nie: Dank ihrer Internetplattform „Digital Concert Hall“ können sie ihre Fans weltweit und live mit Konzerten versorgen. Die Berliner Firma „Medici arts“ hat mit der EMI vereinbart, Mitschnitte von Philharmoniker-Auftritten aus dem Back-Katalog des Labels auf DVD zu veröffentlichen – gerade ist das erste aufgezeichnete Zusammentreffen von Simon Rattle und den Philharmonikern aus dem Jahr 1992 erschienen.

Zweimal pro Saison ist das Orchester zudem in der ARD zu sehen, beim Europa- wie beim Waldbühnenkonzert. Am 31. Dezember wird erstmals ein dritter Termin hinzukommen: Künftig wird das Silvesterkonzert der Berliner nämlich im Ersten übertragen, wie Olaf Maninger, Cellist und Medienvorstand, dem Tagesspiegel bestätigt. Der bisherige Kooperationspartner ZDF hatte den Vertrag nicht verlängert, weil die finanziellen Forderungen der Philharmoniker angeblich zu hoch waren. Maninger dagegen berichtet, dass Mainz mit Blick auf die Quote unzumutbare Zugeständnisse an die Popularität gefordert habe.

Wie dem auch sei, man wurde nicht handelseinig – und die ARD griff zu, zur Freude von Chefdirigent Simon Rattle. Auch 2010, wenn Seiji Ozawa dirigiert und Elina Garança singt, sowie 2011, wenn Rattle und der Cellist Yo-Yo Ma zu erleben sind, hat sich die ARD bereits gesichert. Wenn es Maninger auch schmerzt, dass nach 42 Jahren der Zusammenarbeit beim ZDF so getan wird, als handele es sich beim Silvestertermin um einen „anonymen Sendeplatz“ (der ab 2010 übrigens von Christian Thielemann und der Dresdner Staatskapelle bespielt wird), ist er doch froh, die Medienpräsenz seines Orchesters durch den Senderwechsel gesichert zu haben.

In diesem Jahr werden die Berliner übrigens sogar doppelt zu sehen sein: Das ZDF zeigt einen „Rückblick auf das Beste aus 30 Jahren Silvesterkonzert“, das Erste das aktuelle Programm mit Rattle und Lang Lang. Frederik Hanssen

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