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Polke-Retrospektive: Von der Zeichnung zum Raster-Bild

Eine große Retrospektive des Malers Sigmar Polke zeigt das Museum Frieder Burda in Baden-Baden. Die Schau präsentiert einen der wichtigsten deutschen Gegenwartskünstler in allen seinen Schaffensperioden.

Baden-Baden - Von diesem Samstag an sind bis zum 13. Mai mehr als 170 Arbeiten aus drei privaten Sammlungen zu sehen. Unter dem Titel "Polke - Eine Retrospektive: Die Sammlungen Frieder Burda, Josef Froehlich, Reiner Speck" stellt das Museum die verschiedenen Facetten des Kölner Künstlers vor - vom Lackgemälde über seine berühmten Stoff- und Rasterbilder bis hin zu subtilen Zeichnungen. Die Ausstellung umfasst einen Zeitraum von mehr als vier Jahrzehnten.

"Wir zeigen Polke in seiner ganzen Breite", sagte Sammler Frieder Burda. Erstmals stellen Burda zufolge drei der bedeutendsten Polke-Sammler gemeinsam Werke des Kölners aus. Bekannt wurde Polke vor allem durch den von ihm mitbegründeten "Kapitalistischen Realismus" und seine ironischen Anspielungen auf die Pop-Art.

Konzeption von Götz Adriani

Die Baden-Badener Schau, die vom 22. Juni bis zum 7. Oktober auch im Museum Moderner Kunst in Wien zu sehen ist, wurde von dem renommierten Ausstellungsmacher Götz Adriani konzipiert. Sie dokumentiert anhand von 60 großformatigen Bildern und mehr als 110 Arbeiten auf Papier die Vielseitigkeit und Experimentierfreude des 1941 in Schlesien geborenen Malers. Zu sehen sind frühe Hauptwerke aus den 1960er Jahren wie die "Freundinnen" oder "Moderne Kunst". Vorgestellt wird auch Ironisch-Spirituelles, einige wenige politische Werke und ganz neue Arbeiten wie die "Menschenbrücke" aus dem Jahr 2005. Viele seiner Werke rücken die Konsumwelt und Alltagsprodukte in den Mittelpunkt.

Polke zählt zu den weltweit gefragtesten Künstlern, dessen Arbeiten bei Auktionen auch schon Preise in Millionenhöhe erzielt haben. Im "Kunstkompass" des Wirtschaftsmagazins "Capital" steht er an dritter Stelle - nach Gerhard Richter und Bruce Nauman. Das Museum of Modern Art in New York widmete Polke als einem der ersten Deutschen 1999 eine Einzelausstellung mit frühen Arbeiten auf Papier. (tso/dpa)

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