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Grüner Hügel: Zukunftsdebatte in Bayreuth ohne Wolfgang Wagner

Die Nachfolge auf dem Grünen Hügel bleibt ungeklärt. Trotz der gestrigen dafür angesetzten Sitzung kam es nicht zu einem Entschluss, wie die Nachfolge geregelt werden soll.

Die Sitzung des Stiftungsrates der Bayreuther Festspiele ist gestern am späten Nachmittag erwartungsgemäß ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen. Was die Nachfolge des 88-jährigen Festspielchefs Wolfgang Wagner betrifft, so wurde festgehalten, dass man sich nicht in einer „Bewerbungssituation“ befände. Wagner selbst war zu der Sitzung nicht erschienen und hatte sich durch einen Anwalt vertreten lassen. Der Festspielchef verfügt über einen Vertrag auf Lebenszeit und hat bislang keinen Zeitpunkt für seinen Rücktritt genannt. Dieser ist Voraussetzung dafür, dass der Stiftungsrat ein entsprechendes Nachfolgeverfahren einleitet. Wolfgang Wagner lässt jedoch derzeit juristisch prüfen, ob der Stiftungsrat überhaupt für die Regelung der Nachfolgefrage zuständig sei.

Die drei für eine Nachfolge infrage kommenden Kandidatinnen aus dem Wagner-Clan wurden aufgefordert, ihre Konzepte einzureichen – allerdings ohne Frist. Wolfgang Wagner selbst favorisiert seine Tochter Katharina aus zweiter Ehe. Die 29-Jährige hat mehrfach ihre Bereitschaft zur Übernahme der Festspielleitung erklärt und will im Trio mit dem Dirigenten Christian Thielemann und dem Kulturmanager Peter Ruzicka antreten. Aber auch Wagners Tochter aus erster Ehe, Eva Wagner-Pasquier, sowie seine Nichte Nike Wagner bewerben sich. Im MDR erklärte Nike Wagner, die Bayreuther Festspiele müssten auf ihren Kerngedanken zurückgeführt werden. Sie seien „ausschließlich für die Kunst da“ und kein gesellschaftliches „Erlebnisbad“. (Tsp)

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