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Neues Album: Das ewige Comeback von A-Ha

„Foot Of The Mountain“ handelt davon, wie es wäre, dem Getriebe zu entfliehen und ein Haus am Fuße eines Berges zu bauen. Im Video zum Song wandelt Harket durch Weizenfelder und streichelt Ähren.

Es gibt das Phänomen des ewigen Abschieds und, seltener, das Phänomen des ewigen Comebacks. Im ersten Fall versucht ein Künstler immer wieder, die letzten Reserven bei seinen Anhängern zu mobilisieren. Noch eine Tournee, noch ein Best-of-Album. Man weiß nie, wann wirklich Schluss ist. Das ewige Comeback kann sich ebenso lang hinziehen. So wird das neue Album von a-ha, das die Band am Donnerstag in Berlin vorstellte, als „Comeback des Jahres“ angekündigt.

Ihre Glanzzeit erlebte die norwegische Band ab Mitte der Achtziger, als sie mit ihrem ersten Hit „Take On Me“ weltweit auf Platz 1 stand. Es war die Zeit parfümierten Synthie- Pops und ondulierter Sänger. Die drei Jungs aus Oslo sahen aus wie Pin- ups, und sie sangen so rein und klar von jugendlicher Sehnsucht und Melancholie, so ohne Schmutz und Skandale, dass man zumindest aus deutscher Sicht sagen kann: Sie passten perfekt in die Ära Helmut Kohl.

Von ihren Platten wurden angebliche 75 Millionen Stück verkauft, sie nahmen einen Bond-Song auf, sie spielten bei der Verleihung des Friedensnobelpreises. Morten Harket, Magne Furuholmen und Pål Waaktaar hatten eigentlich alles erreicht. Als die Nachfrage nachließ, widmeten sie sich ihren Hobbys und Soloprojekten. Doch im Jahr 2000 wollten sie es wieder wissen. Musikalisch sind sie sich, um es positiv zu formulieren, treu geblieben. Häutungen und Neuerfindungen sind im Pop-Geschäft ohnehin meist Frauensache.

„Foot Of The Mountain“ handelt davon, wie es wäre, dem Getriebe zu entfliehen und ein Haus am Fuße eines Berges zu bauen. Im Video zum Song wandelt Harket durch Weizenfelder und streichelt Ähren. Okay, das ist ein Klischee aus der Fernsehwerbung. Aber das Fernsehen soll bei diesem Comeback auch eine zentrale Rolle spielen. „Die Power des TV- Marketing“, so heißt es, soll „voll ausgereizt“ werden, mit der „größten medialen TV-Fläche aller Zeiten“. Damit ist gemeint, dass am Donnerstagabend einige TV-Sender das Video zeitgleich ausgestrahlt haben. Vielleicht hilft es. A-ha sangen schon vor 25 Jahren: „The sun always shines on TV“. 

Ralph Geisenhanslüke

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