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The Police

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Tourauftakt: The Police sind zurück

"Guten Abend meine Damen und Herren, hier ist die Polizei", begrüßte die frisch wiedervereinigte Band The Police die rund 30.000 Fans beim Tourauftakt in Hamburg. Es ist wie früher: Die Musik begeistert und nach wie vor macht Drummer Copeland Sting die Frontmann-Rolle streitig.

Es schien, als wäre die Zeit stehen geblieben, als das britische Rocktrio The Police am Dienstagabend die Bühne des Hamburger Stadions am Volkspark betrat. Offenbar vergessen waren die vergangenen 21 Jahre seit der Trennung, in denen die einst zerstrittenen Bandmitglieder, Sänger und Bassist Sting, Schlagzeuger Stewart Copeland und Gitarrist Andy Summers, eine Wiedervereinigung kategorisch ausschlossen. Musikalisch gereift und zu einer Einheit verschmolzen präsentierten sich die gestandenen Herren beim Auftakt ihrer Deutschlandtournee und rissen rund 30.000 begeisterte Fans in eine perfekt organisierte 80er-Jahre-Party voller Hits und Erinnerungen.

Mit dem Klassiker "Message In A Bottle" eröffnete The Police die knapp zweistündige schnörkellose Reise in die Vergangenheit, ehe der heute 55-jährige Sting das Publikum mit den Worten "Guten Abend meine Damen und Herren, hier ist die Polizei" begrüßte. "Walking On The Moon", "Don't Stand So Close To Me", "Every Little Thing She Does Is Magic", "De Do Do Do De Da Da Da", "Can't Stand Losing You", "Roxanne", "So Lonely", "Every Breath You Take" und "Next To You" in teilweise neuen Arrangements komplettierten die Best-of-Show aus fünf Studioalben, die die Vollblutmusiker zwischen 1978 und 1983 veröffentlichten. Raritäten wie "Voices Inside My Head" und "Driven To Tears" fehlten ebenso wenig.

Die Musik funktioniert auch heute noch

1977 in London gegründet, avancierte die Band in der Folge neben den Talking Heads und Ultravox zu den Ikonen der sogenannten New-Wave-Bewegung. Ihre eigenwillige Mischung aus Rock, Punk, Ska, Reggae und Jazz bescherte der Formation fünf Nummer-1-Alben, zahlreiche Top-10-Singles und sechs Grammy Awards. 1986 trennten sich Sting, Copeland und Summers aufgrund musikalischer Differenzen und wandelten fortan auf mehr oder weniger erfolgreichen Solopfaden. Im Januar gaben sie ihr Comeback bekannt und standen bereits einen Monat später bei den Grammy Awards erstmals wieder gemeinsam auf der Bühne.

Das Hamburger Gastspiel bewies einmal mehr, dass die teils einprägsamen, teils wirren Police-Melodien auch in Deutschland nach Jahrzehnten noch generationsübergreifend funktionieren - ganz ohne eine extravagante Bühnen- und Licht-Show. Nach wie vor fasziniert der in engem Schwarz gekleidete grazile Sting mit seinem Charisma und seiner prägnanten Drei-Oktaven-Stimme die mitklatschenden Fans, obwohl er die ganz hohen Töne inzwischen meidet. Und nach wie vor meistert Gitarrist Summers (64) mühelos die komplexen Songstrukturen inklusive packender Soli.

Das Ego-Gerangel ist geblieben

Immer noch macht Copeland (55), bestückt mit Schweißband und Fahrradhandschuhen, Sting die Frontmann-Rolle streitig. Energiegeladen, unermüdlich und sichtlich in eine andere Welt versunken treibt der grandiose Schlagzeuger seine Kameraden mit kurzen, harten Schlägen an und bestimmt das atemberaubende Tempo der gelungenen Rückkehr.

Die Band setzt ihre im Mai im kanadischen Vancouver begonnene Reunion-Welttournee hierzulande in München (22.9.), Mannheim (10.10.) und Düsseldorf (13.10.) fort. Zudem sind bis zum Europa-Abschluss in London (20.10.) weitere Auftritte auf dem Kontinent in Großbritannien, Holland, der Schweiz, Österreich, Portugal, Spanien, Frankreich und Italien geplant. Anschließend reist The Police nach Mexiko, Südamerika, Japan, Australien und Neuseeland. Ein Teil der Einnahmen soll an die internationale Hilfsorganisation WaterAid gehen, die sich für den weltweiten Zugang zu sauberem Wasser einsetzt.

Jana Werner[ddp]

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