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Dessertteller aus dem „Schwerin-Service“, Meissner Porzellan von 1762.

© Lempertz

Preussen-Auktion Lempertz: Süchtig nach einer Kaffeetasse

Lempertz Berlin lädt zur Preußen-Auktion und zur Vorbesichtigung von Porzellan und Berliner Eisen.

Das Geschenk eines Onkels hatte Folgen: Seine Aufmerksamkeit in Gestalt einer Meissner Kaffeetasse weckte bei Renate und Tono Dreßen den Wunsch nach mehr solcher herausragender Gefäße. Jahrzehnte später löst sich ihre kontinuierlich gewachsene Sammlung wieder auf – was bedauerlich ist angesichts der Qualität, aber auch anderen Fans historischen Porzellans die Chance auf den Erwerb eines bedeutenden Stückes gibt.

Ein Teil fand bereits vergangenen November bei Lempertz in Köln seine neue Besitzer; der andere wird nun im Rahmen der Berliner „Preußen Auktion“ versteigert. 110 der insgesamt 560 Lose stammen aus der Dreßen-Kollektion – vorwiegend KPM- und Meissener Porzellane mit Bezug zu Friedrich II. wie der Speiseteller aus seinem „Japanischen Service“ von 1762, in dessen Spiegel ein Hase sitzt. 6000-8000 Euro soll das Porzellan kosten, das einst für Sanssouci gedacht war und aus der bedeutenden Sammlung von Erich Baron de Goldschmidt-Rothschild kommt, die 1988 bei Christie's in Genf versteigert wurde. Was den Teller zu einer Besonderheit macht. Andere Service-Teile, Figuren und Vasen sind deutlich niedriger taxiert.

Feines von KPM aus dem Schloss

Nahezu alle Lose, die diesmal über einen Zeitraum von mehreren Wochen in Augenschein genommen werden können, haben einen Bezug zum preußischen Berlin. Dafür steht wie in den vorausgegangenen Auktionen die Königliche Porzellan Manufaktur (KPM), aus deren Öfen die meisten Objekte stammen. Zwei Berliner Privatsammlungen komplettieren das Angebot an Porzellanen, die Friedrich II. für die Ausstattung seiner Schlösser in Auftrag gab, so das seltene, fein bemalte blaue Kaffeeservice (Schätzung: 8000–10.000 Euro).

Eine prächtige friderizianische Toilettedose von Christoph Conrad Meyer (um 1757–1770) wird für mindestens 20.000 Euro angeboten und stellt das Highlight unter den höfischen Silberobjekten dar. Stark ist diesmal aber auch das sogenannte Berliner Eisen vertreten. Der niederländische Sammler C. Lith trennt sich nach drei Jahrzehnten von seiner Kollektion, die dekorative Gliederketten, Colliers wie auch Ohrgehänge teils noch in ihren originalen Etuis umfasst. Liths Faszination begann mit einer Parure aus der Werkstatt von Johann Conrad Geiss und weitete sich auf Abendtäschchen und ein Zigarettenetui (300– 400 Euro) aus. Rund 200 Lose belegen seinen Spürsinn für das Besondere, das so lange nicht mehr auf dem Markt war.

Preußen Auktion, Lempertz Berlin, Poststr. 22; Vorbesichtigung: bis 23. April nach Vereinbarung. Versteigerung: 24. April, ab 11 Uhr, www.lempertz.com

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