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Raubkunst: Union dringt auf Ratifizierung von UN-Konvention

Die Union fordert eine schnelle Ratifizierung der UN-Konvention gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern.

Berlin - Es sei kein Ruhmesblatt für die Bundesrepublik, dass 35 Jahre nach Abschluss das Abkommen nicht in deutsches Recht umgewandelt worden sei, erklärte der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen, am Freitag in Berlin. Deutschland sei der einzige große Staat, der die 1970 beschlossene Konvention nicht ratifiziert habe. Die Umsetzung müsse oberste Priorität im 100-Tage-Programm von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) haben.

Neuman hatte sich bereits für eine baldige Ratifizierung ausgesprochen. Die Konvention, die den Handel mit geraubten Kulturgütern unter Strafe stellt, liegt derzeit den Ministerien zur Abstimmung vor.

Deutschland sollte die Konvention eins zu eins übernehmen, erklärte Börnsen. Sonst werde die Bundesrepublik noch weiter an den Rand des internationalen Kunstmarktes gedrängt. Schon heute würden 90 Prozent der Versteigerungen von Kulturgütern über London und New York abgewickelt. Wer als seriöser Partner im Kunsthandel teilhaben wolle, müsse sich internationalen Gepflogenheiten stellen. Als positives Signal wertete Börnsen, dass einem als Hehler überführten Händler in Zukunft bis zu fünf Jahre Gefängnis und die Schließung seines Geschäfts drohen sollen. (tso/dpa)

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