zum Hauptinhalt
Joseph Ratzinger, 2015.

© AFP

Reaktion auf Film "Verteidiger des Glaubens": Bischöfe kritisieren Film über Papst Benedikt

Die deutschen Bischöfe kritisieren den Missbrauchs-Film "Verteidiger des Glaubens". Ex-Papst Benedikt XVI. werde "stark verzerrt" dargestellt.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat eine Kinodokumentation über den früheren Papst Benedikt XVI. als „unseriös“ kritisiert. „Der Film zeichnet insgesamt ein stark verzerrtes Bild von Kardinal Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.“, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp. In dem Film „Verteidiger des Glaubens“ wirft der Regisseur Christoph Röhl Benedikt vor, nicht genug gegen den sexuellen Missbrauch in der Kirche getan zu haben. Es sei ihm in erster Linie um das Ansehen der Kirche und nicht um den Schutz der Opfer gegangen.

"Unseriöse" Darstellung

Kopp bezeichnete dies als „fehlerhafte Interpretation“. Benedikt sei als Papst und davor als Kardinal und Chef der römischen Glaubenskongregation immer „eine treibende Kraft gegen Missbrauch“ gewesen, konkret etwa bei der Schaffung einer speziellen Strafkammer in der Kongregation. Auch bei der Entfernung von mehr als 380 Tätern aus dem Priesterstand habe er eine wichtige Rolle gespielt.

Täter aus Priestertum entfernt

Vor allem sei es Benedikt gewesen, der sich als erster Papst überhaupt auf mehreren Reisen mit Opfern des sexuellen Missbrauchs getroffen habe, insbesondere 2011 in Erfurt. „Dieser Umstand wird verschwiegen, was den Film unseriös macht“, kritisierte Kopp. Es sei bedauerlich, dass hier die Chance vertan worden sei, ein zwar kritisches, aber differenziertes Porträt des heute 92-Jährigen zu zeichnen. Benedikt war 2013 von seinem Amt zurückgetreten. Die Dokumentation „Verteidiger des Glaubens“ läuft seit Donnerstag im Kino (dpa).

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false