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Roger Cicero in der 02-World: Soli für alle

Ein Entertainer,.der weiß, was er an seinen Jazzern hat: Roger Cicero und Band in der O 2-World.

Wenn sich Til Schweiger eine Singstimme aussuchen dürfte, würde er zweifellos die von Roger Cicero wählen. Diesen kernigen und dabei so geschmeidigen Bariton, der seit sechs Jahren richtig Karriere macht. Der 1970 geborene Berliner ist aber auch ein süßer Zweiohrhase, ein Coq im Korb und ein bewegter Mann sowieso. In seinen Songs geht es um dieselben Themen wie in Schweigers Filmen. Der Schauspieler fährt damit regelmäßig siebenstellige Zuschauerzahlen ein, Cicero füllt am Mittwochabend immerhin fast die O2-World.

Die Stimmung ist prächtig, schon zum dritten Song lässt der Sänger die Leute mitmachen. Mit plumpem Hände-Patschen auf dem ersten und dritten Schlag des Taktes ist es aber nicht getan. Wir sind ja nicht bei irgendeinem Schlagerfuzzi! Nein, hier wird natürlich lässig off beat geklatscht. Roger Cicero plaudert charmant, singt Lieder von Sting und den Sportfreunden Stiller, vor allem aber natürlich die musicalhaft-ohrwurmigen Songs seines aktuellen Albums „In diesem Moment“. Dass die noch toller klingen als auf der CD, liegt an der formidablen, 13-köpfigen Truppe in seinem Rücken. Eine echte Big Band ist das, ein Virtuosenkollektiv, bei dessen funky Sound man seine Füße definitiv nicht still halten kann. Der Entertainer weiß genau, was er an seinen Jazzern hat – und räumt darum gerne in jeder Nummer einem der Mitspieler Platz für ein Solo ein.

Irgendwas zu bemängeln? Na ja, das Problem bei Roger-Cicero-Konzerten sind nicht die mitgeschleppten Männer. Sondern die Single-Frauen, die mit ihrer besten Freundin anrücken, um dann – wirklich wahr! - die komplette erste Konzerthälfte lautstark durchzuquasseln. Mädels, so wird das aber nichts mit den Kerlen. Zumindest nicht mit jenen, die Musik ehrlich lieben.

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