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Die Chordirektorin Rachel-Sophia Dries

© Peter Adamik

Rundfunkchor Berlin: Klänge in der Nacht

In der kommenden Saison arbeitet der Rundfunkchor wie gewohnt mit Spitzenorchestern, setzt aber auch eigene Akzente. Zum Beispiel im Heimathafen Neukölln.

„Rote Messe“ heißt das große interdisziplinäre Projekt des Berliner Rundfunkchors für die neue Saison 2023/24: Dass bei diesem Titel der eine oder die andere an einen Clash von Kommunismus und Kirche denken könnte, nimmt Chordirektorin Rachel-Sophia Dries durchaus „billigend in Kauf“. Weil der Titel einfach so schön knallig ist.

Musikalisch geht es bei dem von Anna-Sophie Mahler inszenierten Abend aber eigentlich um etwas ganz anderes: Um Gioacchino Rossinis 1863 komponierte „Petite Messe solennelle“ nämlich, die mit Musik des 17. und 20. Jahrhunderts kurzgeschlossen werden soll – bei einem festlichen Abendessen, das der Chor veranstaltet, in einem ehemaligen Industriegebäude in Oberschöneweide. „Die riesige MaHalla ist bestens geeignet für Chorgesang“, erzählt Rachel-Sophia Dries, „Der Akustiktest vor Ort hat auch unseren Chefdirigenten Gijs Leenaars überzeugt.“

Neben den vielen Konzerten, für die der Rundfunkchor von den Berliner Spitzenorchestern gebucht wird – mit der neuen Konzerthaus-Chefdirigentin Joana Mallwitz werden die 63 Profis beispielsweise im März 2024 Benjamin Brittens „War Requiem“ erarbeiten – kann er nur wenige eigene Akzente setzen. Die Aufführung von Sergej Rachmaninows sakralem A-Cappella-Meisterwerk der „Ganznächtlichen Vigil“ im Rahmen des „Musikfest Berlin“ Anfang September gehört dazu, und der traditionelle Auftritt im Berliner Dom am 22. Dezember, den diesmal die Dirigentin Grete Pedersen gestaltet.

Gesellschaftliche relevante Themen und die passende Musik dazu bietet der Chor bei seiner „Lounge“ im Heimathafen Neukölln: 2023/24 geht es bei den von Boussa Thiam moderierten Abenden um Flucht und Exil, um die gefährliche Rauschwirkung von Alkohol und um die Apokalypse.

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