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Kultur: Salzburg muß sparen

Die Ankündigung von Gerard Mortier, seinen Vertrag als Intendant der Salzburger Festspiele nicht über das Jahr 2001 verlängern zu wollen, wird Konsequenzen auch für die beiden anderen Mitglieder des Dreierdirektoriums des Festivals haben: Der österreichische Kulturstaatssekretär Peter Wittmann will nach Mortiers Abschied die bisherige "falsche Führungsstruktur" durch ein neues Leitungsmodell ersetzen, bei dem es "klare Kompetenzregelungen" geben müsse, "wer was zu machen hat".Hauptgrund für Mortiers Entscheidung, Salzburg nach 2001 zu verlassen, war die ungewöhnliche Konstellation eines Dreierdirektoriums, das stets einstimmig entscheiden muß.

Die Ankündigung von Gerard Mortier, seinen Vertrag als Intendant der Salzburger Festspiele nicht über das Jahr 2001 verlängern zu wollen, wird Konsequenzen auch für die beiden anderen Mitglieder des Dreierdirektoriums des Festivals haben: Der österreichische Kulturstaatssekretär Peter Wittmann will nach Mortiers Abschied die bisherige "falsche Führungsstruktur" durch ein neues Leitungsmodell ersetzen, bei dem es "klare Kompetenzregelungen" geben müsse, "wer was zu machen hat".

Hauptgrund für Mortiers Entscheidung, Salzburg nach 2001 zu verlassen, war die ungewöhnliche Konstellation eines Dreierdirektoriums, das stets einstimmig entscheiden muß.Vor allem mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Landesmann kam es dabei zu Kompetenzüberschneidungen, da Landesmann neben den Finanzen auch noch für die Konzertprogramme und das Festival "Pfingsten Barock" verantwortlich ist.Als Landesmann und die von der Politik eingesetzte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler auf der letzten Kuratoriumssitzung die Kalkulation für die Sommerfestspiele 2000 gegen Mortiers Willen zurückzogen, gab dieser seine Demissionspläne bekannt.

Hans Landesmann griff daraufhin Mortier scharf an: Erstens seien die Finanzprobleme auch Mortier seit Jahren bekannt, und zweitens könne er eine handschriftliche Notiz eines Gesprächs mit Mortier vorweisen, in dem beide beschlossen hätten, die Planungen für 2000 zurückzuziehen, da ein Budgetloch von 30 Millionen Schilling (rund 4,3 Millionen Mark) drohe.Auf den Wunsch Mortiers hätten die Festspiele in den letzten Jahren keine Reserven angelegt, außerdem, so Landesmann, "stimmen Mortiers Unterlagen nie, und auch die geschätzten Einnahmen kamen nie herein".Als Konsequenz daraus werde es nach Landesmanns Worten vom kommendem Jahr an keine Opernproduktion zu Pfingsten mehr geben, sondern nur noch Konzerte.Damit ist die Inszenierung von Jean-Philippe Rameaus "Les boréades" von Ursel und Karl-Ernst Herrmann, die unter der Leitung von Simon Rattle am 21.Mai 1999 herauskommt, die letzte Musiktheaterproduktion des erst vor wenigen Jahren gegründeten Barock-Festivals, das ebenso wie die Salzburger Opernfestspiele keine staatlichen Subventionen erhält und durch die Einnahmen des Sommerfestivals mitfinanziert werden muß.

Kulturstaatssekretär Peter Wittmann erklärte dazu: "Wir können uns nur ein Weltklassefestival leisten, und das müssen die Sommerfestspiele bleiben." Wenn der Salzburger Landeshauptmann (Ministerpräsident) Franz Schausberger auch zu Ostern und Pfingsten Festivals wolle, müsse er die "auch selbst bezahlen".

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