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Und hoch das Bein. Die Gardetanzgruppe der nordkoreanischen Jecken macht vor, wie es auch in Berlin laufen soll.

© dpa

Irrer Kamelle-Wahnsinn!: Nach Lachverbot: Nordkorea wird Partnerland des Berliner Karnevals

Kein Konfetti, nur 75 Dezibel Lautstärke, ein Wachdienst für Blumentöpfe: Der Berliner Karneval hat es schwer. Nun soll ein ungewöhnlicher Partner helfen.

Der Berliner Senat tut alles, um dem Berliner Karneval zur ungewöhnlichsten Party aller Zeiten zu verhelfen. Nachdem Konfetti, laute Musik und Wildpinkeln bereits im Vorfeld verboten wurden, hat der Senat nun auch das Lachen während des fröhlichsten Umzugs des Jahres untersagt. Ein Senatssprecher erklärte dem Wahnsinn!: "Wenn Menschen lachen, neigen sie zu Frohsinn, Nonkonformismus, Regelübertretungen. Daher sollen die Berliner geruhsam und in möglichst geraden Menschenlinien hintereinander laufen. Und natürlich Spaß dabei haben."

Die zahlreichen Auflagen haben jedoch dazu geführt, dass kein Fernsehsender die Riesensause übertragen und sponsern möchte. "Wir zeigen aus Prinzip keine Grabesmärsche", ließ etwa RTL verlauten. Deshalb haben sich die Festivalmacher weltweit auf die Suche nach Geldgebern begeben – und sind überraschend in Nordkorea fündig geworden. Karnvelaskönig Prinz Sigismund I. sagt: "Zunächst hielten die Nordkoreaner den Karneval für eine imperialistische Massenorgie. Als sie jedoch erfuhren, dass in Berlin eine traurige Menschengruppe dunkel gekleidet und schweigsam hinter Fahrzeugen hertrottet und dabei von der Polizei drangsaliert wird, haben sie ihr eigenes Land wiedererkannt und spontan Unterstützung zugesagt."

Einzig die Aussage, der Karneval sei die fünfte Jahreszeit, habe die Volksvertreter in Nordkorea verwirrt, so Sigismund I. "Sie haben uns erklärt, dass Nordkorea nach dem demokratischen Prinzip 'eine Partei, ein Diktator, eine Jahreszeit' funktioniert. Wir konnten sie jedoch überzeugen, dass wir im Grunde genommen das gleiche denken. Für uns ist ja auch das ganze Jahr eine Jahreszeit, der Karneval eben!" Eine Übertragung des Berliner Umzugs nach Nordkorea haben die dortigen Parteibosse jedoch abgelehnt. Sigismund I. erklärt: "Sie waren der Meinung, dass die Mixtur aus normal peinlichen Witzen und hochnotpeinlichen Frotzeleien sich destabilisierend auf die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel auswirken könnte."

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