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Die Wärter in Guantanamo freuen sich schon auf den neuen Gast: Edward Snowden. Doch der lässt auf sich warten.

© dpa

Irrer NSA-Wahnsinn!: Guantanamo-Wärter ratlos: "Warten auf Snowden ist die reinste Folter"

Amerika bereitet sich akribisch auf die Ankunft von Edward Snowden vor und hat bereits Fachkräfte aus Guantanamo einfliegen lassen. Doch Snowden lässt auf sich warten und schlug sogar das Angebot für eine warme Mahlzeit aus.

In den USA laufen die Vorbereitungen für die baldige Ankunft von Edward Snowden. Nach Informationen des Nachrichtensenders CNN seien Verhörexperten aus Guantánamo auf das amerikanische Festland verlegt worden. In dem Gefangenenlager auf Kuba werde aufgrund des Ramadan und der damit verbundenen Rücksichtnahme auf die religiösen Gefühle der inhaftierten Terrorverdächtigen ohnehin Kurzarbeit gefahren. Die Notbesetzung beschränke sich derzeit auf Zwangsernährung und Koranschändung, heißt es von Seiten der Streitkräfte.

Das Verhörteam indes absolviere gerade eine Fortbildung zur Befragung von Hochverrätern, um sich auf das hochnotpeinliche Verhör von Snowden vorzubereiten. Auch hier liegen jedoch die Nerven bereits blank. So äußerte sich Sergeant Henry Mitchell, Inquisiton-Commander in Chief (ICIC), aufgekratzt zum diplomatischen Tauziehen um Snowden: „Diese Warterei ist für uns die reinste Folter.“

Navy Seals (Abbildung ähnlich) warten in Guantanamo am sogenannten Justice Camp sehnsüchtig auf die Ankunft von Edward Snowden
Navy Seals (Abbildung ähnlich) warten in Guantanamo am sogenannten Justice Camp sehnsüchtig auf die Ankunft von Edward Snowden

© dpa / Montage Tsp

Währenddessen hat der US-Amerikanische Außenamtssprecher Patrick Ventrell den flüchtigen Whistleblower Edward Snowden freundlich gebeten, wieder in die USA zurückzukehren, um sich den Anschuldigungen zu stellen. Dessen Antwort bleibt jedoch nach wie vor aus.

Ventrell sagte, Snowden „solle nach Hause kommen und den Mut haben, sich den Vorwürfen zu stellen.“ Überdies stellte der Sprecher Snowden im Falle seines Nachhausekommens ein warmes Abendessen in Aussicht. Nachdem der Whistleblower sich in Moskau wohl ausschließlich von Bliny und Pelmeni ernähren würde, so Ventrell weiter, wolle man ihm die Rückkehr nun auch mit der Aussicht auf einen Cheeseburger mit Pommes schmackhaft machen.

„Ihre Freundin ist eine außerordentlich gute Köchin, das wissen wir aus zuverlässigen Quellen“, so heißt es in dem erstaunlich persönlichen Appell der US-Regierung, „außerdem wissen wir von unseren Spähposten in Osteuropa, dass russisches Essen alles andere als befriedigend schmeckt, vor allem aus überteuerten Flughafenimbissständen“.

Mit dem Appell an Snowdens Mut wolle man überdies eine Haupttugend eines jeden Amerikaner ansprechen, um den Patrioten in dem Geheimnisverräter zu wecken. Immerhin heiße es nicht umsonst „Home of the brave“, so Ventrell auf der Pressekonferenz in der Pause eines Baseballspiels: „Bist du nun Amerikaner oder nicht, Eddyboy?“. (fk)

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