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SCHREIB Waren: Damals, dann und danach

Barbara Honigmannist eine Autorin, die in ihren schmalen Büchern den immer gleichen autobiografischen Radius abschreitet, dabei aber stets neue Facetten ihres eigenen Lebens und ihrer Familiengeschichte zart leuchtend zum Vorschein bringt. Die Theaterwelt in Ostberlin der siebziger und achtziger Jahre.

Barbara Honigmann

ist eine Autorin, die in ihren schmalen Büchern den immer gleichen autobiografischen Radius abschreitet, dabei aber stets neue Facetten ihres eigenen Lebens und ihrer Familiengeschichte zart leuchtend zum Vorschein bringt. Die Theaterwelt in Ostberlin der siebziger und achtziger Jahre. Ihre Entdeckung des Judentums und der damit verbundene Umzug nach Straßburg. Das Leben in einer orthodoxen Gemeinschaft. „Selbstporträt als Jüdin“ heißt eine Geschichte in dem wunderbaren Band „Damals, dann und danach“. Eine andere „Gräber in London“. Eine dritte „Meine sefardischen Freundinnen“. Es sind Selbstbefragungstexte und Lebensumgebungsbeschreibungen, poetische Vergewisserungsversuche. Ihr neuestes Buch heißt „Bilder von A.“ und erzählt von einer Künstler-Liebesgeschichte im Ost- Berliner Theatermilieu zwischen dem Regisseur A. und einer jungen Frau, die nicht weiß, ob sie lieber Malerin, Schriftstellerin oder Theatermacherin werden soll. Aber es geht natürlich um viel mehr: um das Verhältnis von Judentum und Kommunismus in der DDR und die Protestkultur ihrer letzten Jahre. Barbara Honigmann liest am heutigen Dienstag um 20 Uhr im Literaturforum im Brechthaus (Chausseestraße 125).

Das Literaturforum veranstaltet auch Romanwerkstätten. Bei einer solchen wurden die Romane „Was Ida sagt“ von Odile Kennel und „In einer Nacht, woanders“ von Katerina Poladjan begonnen, die sie am Freitag dort vorstellen. In beiden geht es um den Sog von Familiengeheimnissen. Bei Katerina Poladjan fliegt eine Halbrussin von Berlin nach Moskau und landet im Bodenlosen. Bei Odile Kennel gerät die Halbfranzösin in der Normandie in eine „Vergangenheitsüberwältigung“, wie es in der Ankündigung heißt.

Er ist bisher vor allem als Biograf bekannt: Jörg Aufenanger schrieb über Goethe, Schiller und Heine. Nun legt er mit „Bin ich nun ein Trümmerkind“ zum ersten Mal literarische Texte vor, autobiografische Miniaturen aus der Wuppertaler Nachkriegszeit. Die Buchpremiere findet am Mittwoch im Buchhändlerkeller (Carmerstr. 1, 20.30 Uhr) statt.

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