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Schriftsteller: Der Büchner-Preisträger Oskar Pastior ist tot

Der Schriftsteller Oskar Pastior ist tot. Er starb in der Nacht zum Donnerstag in Frankfurt am Main, wenige Tage vor seinem 79. Geburtstag.

Frankfurt/Main - In zwei Wochen, am 21. Oktober, wollte ihm die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Georg-Büchner-Preis 2006 verleihen. "Er hat sich unheimlich darauf gefreut", sagte eine Sprecherin der Akademie. Der mit 40.000 Euro dotierte Preis werde ihm nun posthum verliehen.

Pastior wurde 1927 in Hermannstadt in Siebenbürgen geboren. Als Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien wurde er 1945 zur Zwangsarbeit in die Ukraine deportiert. Nach der Rückkehr 1949 schlug sich Pastior zunächst mit Gelegenheitsarbeiten durch, bis er 1955 ein Germanistik-Studium in Bukarest beginnen konnte. Anschließend arbeitete Pastior als Redakteur beim Rumänischen Rundfunk.

1968 kehrte er von einem Aufenthalt in der Bundesrepublik nicht mehr in seine Heimat zurück. Sein literarisches Debüt in Deutschland gab Pastior 1969 mit dem Band "Vom Sichersten ins Tausendste". Als freier Autor verfasste er vor allem Gedichtbände und Hörspiele, er war aber auch als Übersetzer, Herausgeber und Filmemacher tätig. Pastiors Werk wurde mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt er 2001 den Peter-Huchel-Preis und 2002 den Erich-Fried-Preis. (tso/ddp)

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