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Schriftsteller geehrt: Berliner Akademie eröffnet Hilbig-Archiv

Die Berliner Akademie der Künste eröffnet am 24. September ihr Wolfgang-Hilbig-Archiv mit der Vorstellung des zweiten Bandes der Werkausgabe des 2007 gestorbenen Schriftstellers. Daran nehmen unter anderem Volker Braun, Katja Lange-Müller und Ingo Schulze teil.

Danach steht der Nachlass des im Braunkohlerevier bei Leipzig aufgewachsenen Lyrikers und Erzählers der Forschung offen. Ausgewählte Originaldokumente werden am Abend der Lesung am Pariser Platz in einer Vitrinenausstellung gezeigt, danach in faksimilierter Form in der Reihe „Archivfenster“. Die Akademie der Künste hat 46 Archivkästen mit 30 000 Blatt aus dem Hilbig-Nachlass als Dauerleihgabe der S. Fischer Stiftung übernommen. Viele Manuskripte sind handschriftlich verfasst und spiegeln die Arbeitsweise des Autors wider. Erste lyrische Versuche sind ab 1959 überliefert, ein Prosafragment aus dem Jahr 1960 unter dem Titel „Die blaue Blume“ erinnert an Novalis. Manuskripte im Schulheftformat enthalten Fassungen vieler Erzählungen und Romane, darunter „Das Provisorium“ und „Ich“. Zum Nachlass gehört auch Hilbigs Briefwechsel mit Franz Fühmann, Stephan Hermlin, Sarah Kirsch und Uwe Kolbe. Schreiben von Gerichten oder der Zollverwaltung der DDR belegen laut Akademie „Repressalien“ und Ablehnungsbriefe von Verlagen „das Unverständnis, dem der Autor in der DDR begegnete“. Hilbigs Arbeitsbibliothek enthält etwa 8500 Bände und wird gegenwärtig bibliothekarisch erfasst. dpa

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