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STAR-BALLETT Sylvie Guillem und Russell Maliphant „Push“: Go with the Flow

Sylvie Guillem ist eine Klasse für sich. Sie ist der Superstar unter den Ballerinen – und eine Künstlerin, die sich immer wieder neu erfunden hat.

Von Sandra Luzina

Sylvie Guillem ist eine Klasse für sich. Sie ist der Superstar unter den Ballerinen – und eine Künstlerin, die sich immer wieder neu erfunden hat. Mit 19 Jahren kürte Rudolf Nurejew sie zur jüngsten Étoile des Pariser Opernballetts. Doch immer nur in Klassikern wie „Schwanensee“ aufzutreten, hat sie auf Dauer nicht befriedigt. Guillem, eine exzellente Tänzerin und Interpretin, wollte andere Stile neben der akademischen „danse d’école“ ausprobieren – und selbst entscheiden, welche Rollen sie tanzt. Die aparte Pariserin hat die konservative Ballettwelt öfters geschockt, weil sie gegen deren rigide Regeln aufbegehrte und solch ein unerhörtes Selbstbewusstsein an den Tag legte. Seit sie mit 24 Jahren das Pariser Ballett verließ, ist sie kompromisslos ihren Weg gegangen. Sie hat mit so herausragenden Choreografen wie William Forsythe, Maurice Béjart, Mats Ek und Robert Wilson gearbeitet – und kann ein ungemein facettenreiches Repertoire vorweisen.

Mit Anfang 40 hat die Französin das klassische Ballett an den Nagel gehängt. Sie inspiriert nun eine neue Generation von Choreografen. Dank der Spielzeit Europa ist die gefeierte Tänzerin endlich in Berlin zu erleben. In dem Briten Russell Maliphant hat sie einen begabten Choreografen und auch einen vorzüglichen Tanzpartner gefunden. Maliphant ist berühmt für seinen wunderbaren Flow, er verschmilzt auf ingeniöse Weise Ballett mit östlichen Körpertechniken wie Yoga und Tai-Chi. Der Höhepunkt des Programms ist das Duett „Push“ – ein raffiniertes Spiel mit der Schwerkraft, zugleich eine wunderbare Begegnung zwischen zwei Ausnahmekünstlern. Sandra Luzina

Haus der Berliner Festspiele, Di 29.1., 20 Uhr

(Premiere), Mi 30.1., 20 Uhr, 12-53 €

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